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Preisrecherchen für Kunstobjekte

Pro, Kontra und Aussagekraft der Preisrecherche

Kunstausstellung. © Roland Weihrauch / dpa / picture alliance
Musste man früher mühselig dutzende Auktionskataloge und Ergebnislisten wälzen, um einen ungefähren Eindruck des Preisbilds zu erlangen, ist heute Dank der Digitalisierung und des Internets einiges einfacher geworden. Leider ist es mit dem Erwerb eines Zugangs zu den großen Preisdatenbanken nicht getan.

Preisrecherchen für Kunstobjekte sind eine wichtige Voraussetzung beim erfolgreichen Kauf oder Verkauf wertiger Kunstobjekte - aber auch eine Herausforderung. Dabei ist die Recherche dank der Digitalisierung deutlich einfacher geworden. Musste man früher mühselig dutzende alter Auktionskataloge und Ergebnislisten wälzen, um einen ungefähren Eindruck des Preisbilds zu erlangen, geht das heute im Internet und unzähligen Datenbanken sehr schnell. 

Allein mit dem Erwerb eines Zugangs zu den großen Preisdatenbanken ist es aber nicht getan. Entscheidend für den erfolgreichen Kunstkauf ist, die angezeigten Preise sachgerecht zu interpretieren und vor allem zu verstehen. Nur dann ist eine sinnvolle Handlungsempfehlung ableitbar. Dabei sollten Liebhaber bedenken: Eine Veröffentlichung von Preisdaten spricht zumeist ein (oft auch endgültiges) Urteil über das Kunstwerk und damit auch den Stellenwert des Künstlers. Preisdaten bedürfen deshalb einer kritischen Betrachtung und Einordnung.

Preise kennen und verstehen

Was also verraten uns Preisdatenbanken und wie sollten Sammler mit ihnen arbeiten? Zunächst stellt sich die Frage der repräsentativen Aussagefähigkeit und Zuverlässigkeit der Datenbasis. Wie viele Auktionshäuser sind in der Datenbank verankert? Werden die Daten durch die Auktionshäuser vollständig gemeldet? Einige Häuser melden z. B. keine reinen Onlineauktionen. Wichtig ist auch folgende Differenzierung: Welche Preise werden veröffentlicht? Die Zuschlagpreise oder die Preise mit Aufgeld? Sind nicht verkaufte Lose liegen geblieben oder vielleicht doch im Wege des Nachverkaufs platziert worden? 

Die Preise sind nicht linear übertragbar, um die eigenen Stücke zu bewerten. Finden Sie also in einer Datenbank das Bilde eines Malers im Format von 50x60 cm, können Sie daraus nicht schlussfolgern, dass ein doppelt so großes Bild auch doppelt so teuer ist. Das scheint eine Binse zu sein, wird von Liebhabern aber immer wieder gern angenommen. Das Problem dabei ist: Weder die Ausführungsqualität, der Erhaltungszustand und kunsthistorischer Kontext werden datenbankseitig eingeordnet. Für solche Fragen ist die Einschätzung eines markterfahrenen Experten erforderlich.

Verbrannte Werke in den Datenbanken

Ebenso wenig aussagekräftig sind Datenbankpreise hinsichtlich ihres Zustandekommens. Der Wert eines Topgemäldes kann ruiniert werden, wenn z. B. auf der Auktion durch technische Parameter (Störung oder Ausfall von Onlinediensten, Nichterreichbarkeit von Telefonbietern wegen Netzüberlastung, corona-bedingtem Ausschluss von Saalbietern) kein Zuschlag erfolgt. Der im Netz dokumentierte Nichtverkauf führt in der Regel bei späteren Verkaufsversuchen zu erheblichen niederen Preisansätzen durch die Auktionshäuser. Die Ware ist „verbrannt“.

Ausstellungsempfehlungen:

  • Wuppertal, Van der Heydt Museum
  • „Brücke und Blauer Reiter“
  • bis 27. Februar 2022

Stuttgart, Staatsgalerie

  • „Angespannte Zustände“ Sammlungspräsentation Gegenwart
  • ab 16. März 2022

Kiel, Kunsthalle

  • „Als die Grafik boomte- Pop-Art auf Papier“
  • bis 1. Mai 2022

Fazit: Auktionspreisdatenbanken liefern gute Hinweise zur groben Einordnung des Wertes von Kunstobjekten. Zum konkreten Preisansatz und zur Dateninterpretation bedarf es jedoch fachmännischer Kenntnisse.

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