Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2351
Vermögensstrategie für das 4. Quartal 2022

Anlagewinter voraus

Bulle und Bär aus Silber. © fotomek / stock.adobe.com
Der DAX ist mit großem Schwung in den Oktober gestartet. Viele Anleger haben schon frohlockt, es könnte jetzt einen "golden Oktober" geben. Doch Vorsicht: Die Wintermonaten an den Börsen dürften eher trist und grau werden, vielleicht nochmal mit tiefroten Minuszahlen.
An den Finanzmärkten und Börsen steht ein ungemütlicher Anlagewinter mit tiefroten Zahlen bevor. Das jedenfalls ist die Erwartung von FUCHS-Kapital. Auf dieses Szenario richten wir unsere Vermögensstrategie auch mit Blick auf das Anlagejahr 2023 aus. 
 
Der DAX ist zwar an der wichtigen Unterstützung bei 11.800 Punkten erneut zu einer Bärenmarktrallye aufgebrochen. Anleger sollten dennoch vorsichtig bleiben (FK vom 29.09.). Denn die Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten und in der Wirtschaft dürften erst noch weiter schlechter werden, bevor es wieder besser wird. 

Europa importiert Inflations-Impulse

Die Inflation hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Insbesondere in Europa wird die Aufwärtsdynamik noch hoch bleiben und auch höher liegen als in den USA. Sollten noch zusätzliche Sanktionen bei den Industriemetallen hinzukommen (FB vom 4.10.), wird die Inflation sogar noch einen neuen Schub bekommen. Zugleich dürfte die Versorgungslage der Unternehmen problematisch werden. 

In die gleiche Richtung dürften auch die neuen EU-Sanktionen wirken, die einen Ölpreis-Deckel vorsehen. Das wird dazu führen, dass Russland weniger Öl direkt nach Europa verkaufen wird. Ergo werden die Preise steigen, vielleicht auch das Angebot des Schmierstoffs der Wirtschaft geringer sein. Passend dazu hat die OPEC+ Förderkürzungen beschlossen. Auch die werden den Preis treiben. Im Verbund mit einem schwachen Euro importiert Euroland somit weiterhin spürbare Inflations-Impulse.

Hoffnungen ruhen auf den Geldhütern

Die großen Hoffnungen liegen wie so oft auf den Notenbanken. Doch die müssen und werden in dieser Krise noch eine ganze Weile anders als von vielen Marktteilnehmern erhofft agieren. Sie stehen mit ihren Zinsanhebungen konträr zum konjunkturellen Umfeld. Eine schnelle Abkehr von den Zinserhöhungen erwarten wir nicht. Die Notenbanken werden die Zügel erst im nächsten Jahr wieder etwas lockerer lassen. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Zinsen dann schon wieder zurückgenommen werden. 

An den Finanzmärkten gibt es darum eine große Rotation. Aktien stehen unter Druck, Anleihen sind aber noch keine Alternative. Gold, Silber und Kryptowährungen haben in der aktuellen Krise nicht bewiesen, dass sie gute Investments für unruhige Zeiten sind. Dennoch gehören sie gerade jetzt in ein Portfolio. Diffizil wird die Lage auf den Immobilienmärkten, auf denen steil steigende Zinsen die Nachfrage ausbremsen. Zugleich bleiben die Preise noch hoch - allein schon wegen der gestiegenen Baukosten.

Vermögen sichern in der Krise

Die oberste Prämisse für Anleger lautet daher, das Portfolio winterfest zu machen und den Vermögensschutz in den Vordergrund zu stellen. Wir setzen das in unserem FUCHS-Portfolio um, indem wir den Anteil unseres Versicherungs-Depots gegenüber dem Vorjahr auf 50% des Gesamtvermögens hochfahren (vgl. Abb.). Darüber hinaus nehmen wir leichte Anpassungen in den Anlageklassen vor. Taktisch ist es sinnvoll, immer wieder an technischen Haltelinien zu kaufen und auf kräftige Bärenmarktrallys zu spekulieren. Wir gehen aber davon aus, dass die Aktienbörsen ihren zyklischen Tiefpunkt noch nicht gesehen haben. 

Wie in jeder Krise gibt es aber auch 2023 gute Chancen. Die sehen wir insbesondere im Energiesektor, voran - vielleicht auf den ersten Blick etwas paradox - in den fossilen Energien. Aber auch Weltraum-Aktien sind eine interessante Anlage-Option und öffnen ganz neue Horizonte. Noch wichtiger als bisher schon wird die Diversifikation in andere Rechts- und Währungsräume, um das eigene Vermögen und Portfolio abzusichern. 

Fazit: Investoren steht ein Anlagewinter bevor. Aber es gibt Möglichkeiten, im Portfolio eine "Standheizung" einzuschalten. Und klar ist auch: Jeder Winter endet irgendwann - es wird also auch an den Börsen ein neuer Frühling bevorstehen. Wer sich in der Krise bereits dafür aufstellt, kann dem Erwachen gelassen entgegensehen.

Hinweis: Das Buch Anlagechancen 2023 "Den Anlagewinter überstehen" (190 S.) finden Sie im FUCHS-Shop. Bis zum 20. Oktober gibt es noch einen Vorbesteller-Rabatt von 10%. Zur Bestellung: https://www.fuchsbriefe.de/shop/geldanlage/business/anlagechancen-2023#pricebox

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 40

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie man richtig reich werden kann

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Ein sorgenfreies Leben in Reichtum ist der Traum vieler Menschen. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 40. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Formen von Reichtum es gibt, wann Personen als reich gelten und wie sie diesen Traum verwirklichen können.
Neueste Artikel
  • Die Marke stirbt zuletzt

Das langsame Sterben der Traditionsmarken am deutschen Bankenmarkt

Fassade und Namensschild von Bethmann / ABN Amro. © Verlag FUCHSBRIEFE
Am deutschen Bankenmarkt werden die Karten neu gemischt. Der Konsolidierungsprozess unter den Privatbanken geht mit großen Schritten voran. Jüngster Fall: Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe vom bisherigen Eigentümer, der chinesischen Fosun-Gruppe. Immer mehr Traditionsmarken im Private Banking verlieren so ihre relative Eigenständig. Zuletzt stirbt dann der Markenname.
  • Fuchs plus
  • Tschechien – Tschechische Krone

Krone aus Tschechien hat Potenzial

Die Wirtschaft in Tschechien leidet unter der deutschen Konjunkturschwäche. Das schlägt gerade auch auf die Verbraucher zurück, die ihren Optimismus zügeln. Die Notenbank kommt damit in eine Zwickmühle, denn die Inflation zieht kräftig an. Die Krone wird deshalb in Bewegung kommen.
  • Fuchs plus
  • Gutes oder schlechtes Zeichen für den Euro?

Zinsspreads zwischen Deutschland und Italien gibt Fehlsignal

Der Aufschlag für italienische gegenüber deutschen Staatsanleihen (Spread) sinkt kontinuierlich. Der Tiefpunkt im zurückliegenden 10-Jahreszeitraum kommt in Sichtweite. Ist das nun ein gutes Zeichen für Italiens Wirtschaftskraft und die langfristige Stärke des Euro?
Zum Seitenanfang