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Personalmanagement & Recruiting

Die Kosten einer Fehlbesetzung

Der Arbeitskräftemangel ist virulent. Darum neigen manche Unternehmen dazu, auch Kandidaten einzustellen, bei denen sie Zweifel haben. Aber: Fehleinstellungen sind sehr teuer und es gibt häufig Kollateralschäden im Unternehmen. FUCHSBRIEFE haben die Kosten einer Fehlbesetzung nachgerechnet und zeigen Risiken auf.

Die Fehlbesetzung einer Führungskraft kann schnell das Zehnfache des ursprünglich vereinbarten Jahresgehalts kosten. Sie glauben das nicht? Wir rechnen es Ihnen vor. 

Kosten einer Fehleinstellung

Sie haben eine Führungskraft eingestellt und ein Jahresgehalt von 100.000 Euro vereinbart. Nach zweieinhalb Jahren kündigen Sie der Person, weil sie sich nicht bewährt hat. Die Gesamtkosten dieser Fehlbesetzung können schnell 1,2 Mio. Euro betragen. Das sagt zumindest Personalexperte Prof. Dr. Jörg Knoblauch (tempus ABC Personal GmbH; Giengen, Baden-Württemberg).

Der Personalexperte rechnet anhand von Erfahrungswerten über den Daumen gepeilt vor. Zunächst fallen Einstellungskosten an. Das sind für eine solche Position durchschnittlich 30.000 Euro. Dazu kommen die Gehaltszahlungen über den gesamten Zeitraum in Höhe von 250.000 Euro. Weiche Kosten wie Integration in den Betrieb, Ausbildung, Weiterbildung, Reisekosten, Büroeinrichtung belaufen sich im Durchschnitt auf 70.000 Euro in den 2,5 Jahren. Als Abfindungskosten werden nochmal 30.000 Euro angesetzt. 

"Verpasste Gelegenheiten" sind besonders teuer

Hinzu kommt ein Schaden von 1,2 Mio. Euro durch "verpasste Gelegenheiten", in denen die Führungskraft die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt hat. "Verpasste Gelegenheiten", darunter versteht der Personalexperte z.B., dass es der Führungskraft nicht gelingt, Top-Kunden zu halten. Oder wenn der Chancen für die Ausweitung des Geschäfts nicht erspürt und nicht ergreift. Das kann sich im schlimmsten Falle im Unternehmen fortsetzen. 

Personalexperte Knoblauch weist darauf hin, dass unterdurchschnittlich arbeitende Führungskräfte auch selbst oft Mitarbeiter einstellen, die nicht "mega-motiviert" sind. Solche Mitarbeiter wären ein Risiko für die Low-Performer-Führungskraft. Es summieren sich in der Regel weitere Kosten für die „Zerrüttung“ in Form von beschädigten Werten, beschädigter Teamarbeit und Kosten für Vertretungen (240.000 Euro). 

Erheblich negative Gesamtbilanz

Die Summe der Aufwendungen für die Einstellung der Führungskraft belaufen sich auf 1,8 Mio. Euro. Der aus der betrieblichen Praxis geschätzte Wert der Leistungen der fehlbesetzten Führungskraft wird auf 620.000 Euro beziffert. Ergebnis unter dem Strich: Die Gesamtkosten für die Fehleinstellung liegen bei rund 1.200.000 Euro.

Fehleinstellungen bringen aber auch Unruhe ins Team. Sie schaden dem Arbeitgeber-Image und führen zu verärgerten Kunden. Gerade für mittelständische Unternehmer kommt es trotz des engen Arbeitsmarktes darauf an, beim Recruiting genau hinzuschauen. 

Fazit: Die Rechnung ist plakativ und insbesondere der Faktor "verpasste Gelegenheiten" nur eine grobe Peilung. Allerdings zeigt die Analyse in Anlehnung an die betriebliche Praxis, dass Fehleinstellungen ein Vielfaches des vereinbarten Gehaltes kosten.
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