Dollar neigt zur Abschwächung
Der US-Dollar bekommt eine neue Perspektive - und die ist nach unten gerichtet. Auslöser sind die aktuellen Wirtschaftsdaten. Neben den jüngsten Inflationsdaten war auch das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan enttäuschend. Entgegen den erwarteten 76 Zähler ergab die Erhebung lediglich 67,4 Punkte.
Inzwischen sendet auch er Arbeitsmarkt Hinweise auf eine wirtschaftliche Abkühlung in den USA. Die Arbeitslosenrate ist mit 3,9% auf den höchsten Stand seit Januar 2022 geklettert. Das Wachstum der neuen Arbeitsplätze reduzierte sich auf 1,8%. Das ist der geringste Anstieg seit März 2021. Das Gehaltswachstum fiel mit 3,9% auf den niedrigsten Stand seit Mai 2021. Die Vorgaben daraus sind für eine Volkswirtschaft wesentlich, die mit circa 70% den Löwenanteil ihrer Wirtschaftsleistung aus dem Konsum holt.
Zinssenkung in Europa früher
Den aktuellen Erwartungen zufolge dürfte die EZB mit ihrer ersten Zinssenkung schon in ihrer nächsten Sitzung im Juni aufwarten. Zu stark ist der konjunkturelle Gegenwind in Europa. Die Fed dürfte deutlich später agieren. Denn die aktuellen Daten lassen noch keine Zinssenkung zu. Ob die Fed den Leitzins im Herbst nach unten schleust, ist noch nicht sicher.
Sicher dürfte dagegen sein, dass die Fed schneller und entschlossener agieren wird als die EZB. Kühlt die US-Konjunktur und mit ihr die Inflation kräftig ab, wird die Fed die Zinsen zügig nach unten schleusen. Die Liquiditätsversorgung der Märkte hat sie ohnehin schon wieder erhöht. Die Notenbank hat ihre Bilanzstraffung gebremst, kauft auch wieder Anleihen von den Zinserträgen der schon erworbenen Papiere.