Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2072
Argentinien steht am Scheideweg

Investmentchancen und Risiko in Buenos Aires

Argentinischer Peso. © picture alliance / Klaus Ohlenschläger | Klaus Ohlenschläger
Argentinien ist ein krisengeschütteltes Land in Lateinamerika. Geprägt von Hyperinflation und rückläufigem Wirtschaftswachstum steht das Land mit der diesjährigen Wahl am Scheideweg. Worauf sollten Argentinien-Anleger jetzt achten?

Der Wertverfall des Argentinischen Peso hat sich in den vergangenen zwölf Monaten nochmals beschleunigt. Stand die Devise vor gut einem Jahr bei 130 EUR|ARS, so notiert das Währungspaar mittlerweile bei mehr als 272 EUR|ARS. Das ist ein Grund, warum die Argentinier in Scharen in Sachwerte flüchten. Das spiegelt sich auch am Aktienmarkt wider.

Fraglich ist aber, ob die Devise nun alle Risiken, Unwägbarkeiten und absehbaren Entwicklungen eingepreist hat. In Anbetracht der hohen Inflation dürfte sich der Abwertungstrend vorerst fortsetzen. Im Mai erreichte die Geldentwertung mit mehr als 114%. Das ist das höchste Niveau seit 1991. Die Hyperinflation führt trotz des Wirtschaftswachstums von immerhin 5,2% im Jahr 2022 nicht zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen im Land. Die argentinische Notenbank stemmt sich mit ebenso rekordhohen Leitzinsen von 97% gegen die Vertrauenskrise und macht erste Anzeichen einer Abschwächung des Preisdrucks in den nächsten Monaten aus. Rufe nach einem Politikschwenk werden inzwischen laut.

Vorschusslorbeeren für Hoffnungsträger

Im August 2022 trat Sergio Massa als neuer Superminister die Resorts Wirtschaft, Produktion und Landwirtschaft an. Die einhergehende Hoffnung auf eine geringere Inflation und mehr Wachstum führten bereits zu Gewinnen bei den Aktien. Für die anstehende Wahl im August werden seine Erfolge in Verhandlungen mit Geldgebern (IWF, China) von Bedeutung sein.

Anleger können mit Aktien und Anleihen darauf setzen, dass sich die Perspektive nach der Wahl im August wieder verbessert. Im Anleihebereich finden sich supranationale Emittenten. Die European Investment Bank hat ein Papier begeben, das noch bis 13. November 2023 läuft (WKN A2RT8F). Bei einem Kurs von 56,6% wird ein Kupon von 25,89% in Aussicht gestellt. Eine Alternative bietet die European Bank for Reconstruction and Development mit ihrer bis 09. November 2023 laufenden Anleihe (WKN A3LAP0). Bei einem Kurs von 83,5% beziffert sich die Rendite auf mehr als 127%.

Aussichtsreiche Argentinien-Aktien

Dividendenjäger werden auch fündig. In Deutschland sind Anteilscheine argentinischer Unternehmen über ADRs handelbar. Central Puerto (WKN A2JCE9) könnte ein Gewinner von Deregulierung werden. Der Stromversorger leidet unter staatlich regulierten Preisen auf Niedrigniveau. Cresud (WKN 906164) ist ein klassischer Value-Wert. Neben 800.000 ha Agrarland hält das Unternehmen verschiedene Beteiligungen unter anderem auch am Immobilienkonzern IRSA.

Buenos Aires ist wieder einen Blick wert. Sollten sich marktliberale Kräfte mit ihren Sanierungsbemühungen durchsetzen, dürften davon Devise und Vermögenswerte profitieren.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 40

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie man richtig reich werden kann

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Ein sorgenfreies Leben in Reichtum ist der Traum vieler Menschen. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 40. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Formen von Reichtum es gibt, wann Personen als reich gelten und wie sie diesen Traum verwirklichen können.
Neueste Artikel
  • Die Marke stirbt zuletzt

Das langsame Sterben der Traditionsmarken am deutschen Bankenmarkt

Fassade und Namensschild von Bethmann / ABN Amro. © Verlag FUCHSBRIEFE
Am deutschen Bankenmarkt werden die Karten neu gemischt. Der Konsolidierungsprozess unter den Privatbanken geht mit großen Schritten voran. Jüngster Fall: Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe vom bisherigen Eigentümer, der chinesischen Fosun-Gruppe. Immer mehr Traditionsmarken im Private Banking verlieren so ihre relative Eigenständig. Zuletzt stirbt dann der Markenname.
  • Fuchs plus
  • Tschechien – Tschechische Krone

Krone aus Tschechien hat Potenzial

Die Wirtschaft in Tschechien leidet unter der deutschen Konjunkturschwäche. Das schlägt gerade auch auf die Verbraucher zurück, die ihren Optimismus zügeln. Die Notenbank kommt damit in eine Zwickmühle, denn die Inflation zieht kräftig an. Die Krone wird deshalb in Bewegung kommen.
  • Fuchs plus
  • Gutes oder schlechtes Zeichen für den Euro?

Zinsspreads zwischen Deutschland und Italien gibt Fehlsignal

Der Aufschlag für italienische gegenüber deutschen Staatsanleihen (Spread) sinkt kontinuierlich. Der Tiefpunkt im zurückliegenden 10-Jahreszeitraum kommt in Sichtweite. Ist das nun ein gutes Zeichen für Italiens Wirtschaftskraft und die langfristige Stärke des Euro?
Zum Seitenanfang