Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2296
Besser Regieren durch ein diverses Team - der Beleg bleibt aus

Gescheitert: Die Quoten-Regierung

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Verlag FUCHSBRIEFE
"Vielfalt bedeutet neue Ideen und Innovationen". Nur ein Zitat von vielen, das für Geschlechtervielfalt in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen wirbt. Am Ende zählt die Praxis, zählt der Erfolg. Zumindest die jetzige Bundesregierung unter Kanzler Scholz bleibt den Beweis schuldig, dass sie es besser macht als frühere "männerlastige" Führungsriegen, beobachtet FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.

Nach 100 Tagen ziehen Journalisten gewöhnlich ein Resümee, wenn eine neue Regierung angetreten ist. Ich habe mir bis zur Halbzeit der Scholz-Regierung Zeit gelassen, um einen speziellen Aspekt zu betrachten. Bundeskanzler Scholz war angetreten, mindestens die Hälfte seines Kabinetts mit Frauen zu besetzen. Denn: „Diverse Teams machen es besser“, wie uns nun schon seit Jahren erzählt wird.

Sein Versprechen hatte Scholz anfänglich gehalten. Doch nun entgleitet ihm gleich zweierlei: 1. die Quote und 2. der Beleg, dass sein divers aufgestelltes Team tatsächlich die besseren Ergebnisse liefert als die „alten weißen Männer“, die frühere Regierungen dominierten. 

Es fehlt an geeigneten Kandidatinnen

Den quälend mühsamen Abgang von Familienministerin Anne Spiegel konnten die Grünen noch quotal ausgleichen. Sie installierten die ebenfalls nur bedingt befähigte Lisa Paus als Nachfolgerin, wie diese beim Gezerre um die Kindergrundsicherung unter Beweis stellte. Doch für die erkennbar lustlose und peinliche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht war in der SPD schon kein passender weiblicher Ersatz mehr zu finden. 

Nun geht es um die Innenministerin Nancy Faeser, ebenfalls Sozialdemokratin. Das Risiko, dass sie nach Hessen an die Spitze der Landesregierung entschwindet, ist mittlerweile denkbar gering, obwohl es Scholz sicher entgegenkäme. Denn ihr Verhalten in der Causa Schönbohm, die sie tief in den Verdacht einer von ihr selbst initiierten Intrige gegen einen unliebsamen Beamten gebracht hat, wäre einer Entlassung würdig. Faeser hat mit ihrem Verhalten als oberste Dienstherrin das Vertrauen ihrer Mitarbeiter dramatisch verspielt.

Fauxpas statt Fortune

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock glaubt nach wie vor in völliger Selbstüberschätzung, feministische Außenpolitik betreiben zu können. Das hat bislang zum Gegenteil geführt. Wer sich zuletzt die leeren Ränge bei der Scholz-Rede vor den Vereinten Nationen angesehen hat, weiß, wie es um das Gewicht von Scholz-Deutschland in der Welt bestellt ist. Leichtgewicht ist da schon ein Euphemismus. Hinzu kommen die zahllosen verbalen Fauxpas der Außenministerin, die ihr auf YouTube zumindest zahllose Zitationen eingebracht haben.

Bundesbauministerin Klara Geywitz läuft ihren eigene Versprechungen beim Wohnungsbau hinterher, die angesichts der Umstände unerfüllbar sind. Für die gestiegenen Zinsen kann sie nichts, sehr wohl aber verantwortet sie das vollkommen deplatzierte Heizungsgesetz, das aus einer gebremsten Entwicklung am Bau- und am Wohnungsmarkt zu einer Vollbremsung geführt hat, mit.

"Der "Funke Diversität" hat nicht gezündet

Nun ist es keineswegs so, dass nur Frauen für das schlechte Bild sorgen, das die Scholz-Regierung abgibt. Auch Robert Habeck wäre als Kinderbuchautor sicher besser unterwegs denn als Superminister für Umwelt und ein wenig Wirtschaft. Und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) gibt auch kein gutes Bild ab. Doch als Fazit bleibt festzuhalten, dass der „Funke Diversität“ in der Regierung (bisher) nicht gezündet und zu besseren Ergebnissen geführt hat.

Die Ministerauswahl nach Parteibuch ist schon problematisch genug. Von der "Zusatzqualifikation" Geschlecht sollten wir besser die Finger lassen. Versuchen wir es doch einfach mal mit persönlicher und fachlicher Qualifikation – und wenn wenn es die innerhalb der Parteien nicht gibt, dann gerne von außerhalb, meint Ihr Ralf Vielhaber.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 40

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie man richtig reich werden kann

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Ein sorgenfreies Leben in Reichtum ist der Traum vieler Menschen. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 40. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Formen von Reichtum es gibt, wann Personen als reich gelten und wie sie diesen Traum verwirklichen können.
Neueste Artikel
  • Die Marke stirbt zuletzt

Das langsame Sterben der Traditionsmarken am deutschen Bankenmarkt

Fassade und Namensschild von Bethmann / ABN Amro. © Verlag FUCHSBRIEFE
Am deutschen Bankenmarkt werden die Karten neu gemischt. Der Konsolidierungsprozess unter den Privatbanken geht mit großen Schritten voran. Jüngster Fall: Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe vom bisherigen Eigentümer, der chinesischen Fosun-Gruppe. Immer mehr Traditionsmarken im Private Banking verlieren so ihre relative Eigenständig. Zuletzt stirbt dann der Markenname.
  • Fuchs plus
  • Tschechien – Tschechische Krone

Krone aus Tschechien hat Potenzial

Die Wirtschaft in Tschechien leidet unter der deutschen Konjunkturschwäche. Das schlägt gerade auch auf die Verbraucher zurück, die ihren Optimismus zügeln. Die Notenbank kommt damit in eine Zwickmühle, denn die Inflation zieht kräftig an. Die Krone wird deshalb in Bewegung kommen.
  • Fuchs plus
  • Gutes oder schlechtes Zeichen für den Euro?

Zinsspreads zwischen Deutschland und Italien gibt Fehlsignal

Der Aufschlag für italienische gegenüber deutschen Staatsanleihen (Spread) sinkt kontinuierlich. Der Tiefpunkt im zurückliegenden 10-Jahreszeitraum kommt in Sichtweite. Ist das nun ein gutes Zeichen für Italiens Wirtschaftskraft und die langfristige Stärke des Euro?
Zum Seitenanfang