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Neue Technologie für klassische Porsche

Mit E-Fuels erst die Klassiker und dann die Welt retten

Porsche will das Überleben klassischer Verbrenner retten - und könnte ganz nebenbei eine kleine Revolution in der CO2-neutralen Mobilität anstoßen. Das Unternehmen will ohne den Ausstoß schädlicher Treibhausgase Methanol gewinnen. Das soll zuerst für klassische Porsche genutzt werden - und Fahrverbote vermeiden.
Porsche stößt für die Enthusiasten klassischer Fahrzeuge die Tür für CO2-neutrales Fahren auf - und könnte so mit seinen Oldtimern sogar zum Vorreiter der Energiewende im Individualverkehr werden. Auslöser für Porsches Vorstoß sind die Bestrebungen (z. B. von der Deutschen Umwelthilfe), Verbrenner perspektivisch zu verbieten.

In der Oldtimer-Szene sind die Sorgen groß, dass auch klassische Fahrzeuge mit H-Kennzeichen von Fahrverboten negativ betroffen sein könnten. Bei denen geht es zwar in der Regel um die Neuzulassungen. Davon wären klassische Fahrzeuge nicht betroffen. Und ohnehin tragen von den 50 Mio. in Deutschland zugelassenen Wagen nur gut 700.000 ein H-Kennzeichen. Die meisten davon stehen außerdem unangemeldet in Hallen, Sammlungen und Museen. Dennoch gibt es Bedenken, dass es eines Tage nicht mehr möglich sein könnte, über Landstraßen oder in Innenstädten mit den Klassikern zu cruisen. Auch ein Verbot fossiler Kraftstoffe denkbar.  

Rettung der Verbrenner in Patagonien?

Porsche hat sich dieser Sorgen nun angenommen und hat offenbar einen technischen Ausweg gefunden. Im chilenischen Patagonien ist derzeit eine Anlage in Bau, in der mit Windkraft CO2 aus der Luft gefiltert wird. Daraus wird Wasserstoff abgeschieden und aus dem wird dann Methanol gewonnen. Das ist leicht zu lagern und transportabel. Porsches Intention ist es, zumindest den Eigentümern klassischer Porsche den Weiterbetrieb in jedem Fall CO2 frei zu ermöglichen. Denn das Methanol kann ohne größere Umbauten in den Motoren genutzt werden. Auch eine Verteilung über die vorhandene Tankstellen-Infrastruktur ist möglich.  

E-Fuels sind keine entfernte Zukunftsmusik. Als Pilotprojekt startet bereits im nächsten Jahr der Porsche GT-Cup im Vorfeld der Formel 1 mit 100% E-Fuels. Die sind ab 2025 zwingend als Kraftstoff für die Formel 1 vorgeschrieben. Vor Steuern wird der Liter des synthetischen Sprits zunächst rund 1,5 Euro kosten. Porsche wird zunächst gemeinsam mit Siemens Energy ab 2025 rund 500 Millionen Liter produzieren. Diese Menge dürfte für fast alle historischen Porsche reichen und damit auch deren Existenz sogar bei einem Verbot fossiler Brennstoffe sichern.

Klassische Porsche mit Öko-Antrieb

Das dürfte sich kurz- und mittelfristig in der Preisentwicklung klassischer Porsche niederschlagen. Langfristig halten wir die positiven Effekte für nicht so hoch. Das liegt aber nur daran, dass wir davon ausgehen, dass sich E-Fuels durchsetzen und dann auch in deutlich größerem Volumen hergestellt werden könnten. Das würde dann auch für die Versorgung anderer Fahrzeuge reichen - und Porsches anfänglicher Vorteil würde sich im Laufe der Zeit wieder nivellieren. 

Fazit: Insgesamt bleibt die Preisentwicklung klassischer Fahrzeuge weiterhin sehr uneinheitlich und sprunghaft und ist teilweise von Einzelabschlüssen abhängig. Der Vorstoß von Porsche ist jedenfalls beachtlich, technisch faszinierend und hat durchaus Chancen auf Erfolg. Gelingt das Projekt, könnte es die bislang favorisierte E-Mobilität kräftig ausbremsen.

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