Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1892
Viele Abgeordnete zeichnen Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter nicht auf

Bundestag setzt Arbeitszeiterfassung nicht um

Reichstagskuppel mit Besuchern, Innenaufnahme, Reichstagsgebäude. © Valentin Wolf / imageBROKER / picture alliance
Auch die Abgeordneten des Bundestages müssen die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter erfassen - sie tun es aber bisher nicht. Das muss sich demnächst ändern, wenn das nötige Gesetz von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) beschlossen wird. Das wird für den Bundestag nicht folgenlos bleiben. FUCHSBRIEFE wissen, dass dies einigen Abgeordneten schon Sorgen bereitet.

Die Pflicht zur Erfassung der Arbeitszeiten wird auch den Bundestag in absehbarer Zeit verteuern. Denn das Urteil zur Arbeitszeiterfassung gilt natürlich auch in dem "Hohen Hause". Allerdings läuft es im Bundestag derzeit wie in vielen Unternehmen: Die Arbeitszeit der im Bundestag angestellten Personen wird bisher nicht exakt erfasst. Das erfahren FUCHSBRIEFE aus vertraulichen Gesprächen mit Mitarbeitern von Abgeordneten. Begründung: Es gibt zwar ein Urteil, aber noch kein Gesetz. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat das Arbeitsschutzgesetz bisher nicht entsprechend ergänzt, es liegt nach wie vor nur ein Referentenentwurf vor. 

Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung treibt einigen Abgeordneten bereits Sorgenfalten auf die Stirn. Denn jedes Abgeordnetenbüro ist ein „Mini-Unternehmen“. Daher trägt jeder Abgeordneter für die Arbeitszeit seiner Angestellten die Verantwortung. Das ist ein Problem: Denn dem Vernehmen fallen in vielen Büros erhebliche Überstunden an. Werden die künftig sauber dokumentiert, müssen sie auch vergütet werden. Alternativ könnten zusätzliche Mitarbeiter eingestellt (oder die Arbeit effizienter gemacht) werden.

Keine Arbeitszeiterfassung in den Abgeordneten-Büros

Die Fraktionen gehen noch sehr "leger" mit der Arbeitszeiterfassung um. FUCHSBRIEFE haben bei allen Bundestagsfraktionen zur Arbeitszeiterfassung nachgefragt. FDP, Grüne und AfD antworteten unisono, dass dafür "die einzelnen Abgeordneten zuständig" seien, es keine Möglichkeiten der Fraktion gebe, darauf Einfluss zu nehmen oder Kontrolle auszuüben. SPD, CDU/CSU und Linke haben auf unsere Anfrage nicht reagiert.     

Es ist daher völlig unbekannt, wie viele Abgeordnete die Arbeitszeit ihrer Angestellten bereits erfassen. Aus der Bundestagsverwaltung hören wir, dass dort die Arbeitszeit nahezu aller Mitarbeiter bereits erfasst wird. Die Behörde prüfe auch verschiedene Lösungen für die Arbeitszeiterfassung in den Abgeordnetenbüros. Eine geeignete Lösung solle den Abgeordneten als zentrales Angebot zur Verfügung gestellt werden. 

Fazit: Die Regierung hat ein Gesetzt beschlossen, das sie selber nicht umsetzt. Seit neun Monaten müssten Arbeitgeber die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter erfassen, tun es aber nahezu flächendeckend nicht.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 40

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie man richtig reich werden kann

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Ein sorgenfreies Leben in Reichtum ist der Traum vieler Menschen. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 40. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Formen von Reichtum es gibt, wann Personen als reich gelten und wie sie diesen Traum verwirklichen können.
Neueste Artikel
  • Die Marke stirbt zuletzt

Das langsame Sterben der Traditionsmarken am deutschen Bankenmarkt

Fassade und Namensschild von Bethmann / ABN Amro. © Verlag FUCHSBRIEFE
Am deutschen Bankenmarkt werden die Karten neu gemischt. Der Konsolidierungsprozess unter den Privatbanken geht mit großen Schritten voran. Jüngster Fall: Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe vom bisherigen Eigentümer, der chinesischen Fosun-Gruppe. Immer mehr Traditionsmarken im Private Banking verlieren so ihre relative Eigenständig. Zuletzt stirbt dann der Markenname.
  • Fuchs plus
  • Tschechien – Tschechische Krone

Krone aus Tschechien hat Potenzial

Die Wirtschaft in Tschechien leidet unter der deutschen Konjunkturschwäche. Das schlägt gerade auch auf die Verbraucher zurück, die ihren Optimismus zügeln. Die Notenbank kommt damit in eine Zwickmühle, denn die Inflation zieht kräftig an. Die Krone wird deshalb in Bewegung kommen.
  • Fuchs plus
  • Gutes oder schlechtes Zeichen für den Euro?

Zinsspreads zwischen Deutschland und Italien gibt Fehlsignal

Der Aufschlag für italienische gegenüber deutschen Staatsanleihen (Spread) sinkt kontinuierlich. Der Tiefpunkt im zurückliegenden 10-Jahreszeitraum kommt in Sichtweite. Ist das nun ein gutes Zeichen für Italiens Wirtschaftskraft und die langfristige Stärke des Euro?
Zum Seitenanfang