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Grünen-Parteitag und FDP-Mitgliederbefragung

Grüne und FDP stellen Ampel infrage

Zwei Ampeln, eine blinkt grün, die andere gelb. © DesignIt / Zoonar / picture alliance
Die Ampel-Koalition steht wegen des Schulden-Urteils des Bundesverfassungsgerichts unter Druck. Das zeigt sich besonders bei den beiden kleinen Koalitionären. Sowohl die grüne, als auch die liberale Basis stoßen jetzt Grundsatzdebatten an. In beiden geht es um den Sinn und die Chancen der Ampel-Koalition.

Die beiden kleinen Ampel-Koalitionäre sind gerade auf Selbstfindungs-Kursen. Denn in beiden Parteien rumort es kräftig. Die Führung der Grünen und der FDP haben es immer schwerer, die Regierungspolitik der Ampel auch in der Partei zu „verkaufen“. Das Schulden-Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist für beide Parteien ein Katalysator.

Grüne Basis will Grundsatzfragen debattieren

Die Grünen werden ihre Identitätssuche auf dem Bundesparteitag in Karlsruhe ausleben (23. – 26.11.). Der Parteitag wird in jedem Fall historisch. Vier Tage lang - so lange wie noch nie in ihrer Geschichte - will die Öko-Partei debattieren. Dafür sind 825 Delegierte und tausende Gäste geladen. 

Der Basis ist diese Größe aber gar nicht so wichtig. Ihr geht es um Grundsatzfragen. Denn zahlreiche grüne und schuldenfinanzierte Projekte stehen nach dem BVG-Urteil plötzlich infrage. An der Basis, die sich weniger Koalitions-Kompromisse wünscht, gärt die Frage, ob eine Ampel ohne Geld überhaupt noch sinnvoll sei. Auch am Migrations-Kompromiss nehmen viele Grüne Anstoß. Der Parteiführung wird es nicht leichtfallen, Signale der Einigkeit vom Parteitag aus zu senden.   

FDP stimmt über Ampel-Koalition ab

Die FDP ist ebenfalls innerlich zerrissen und hadert immer offener mit der Koalition. Nun werden die Liberalen eine Mitgliederbefragung über den Verbleib in der Ampel-Koalition abhalten. Auslöser ist eine Initiative von FDP-Mitgliedern, die erfolgreich 500 Unterschriften für den Ausstieg aus der Ampel gesammelt haben. Auch für diese Mobilisierung war das BVG-Urteil nochmal ein Turbo, weil Mitglieder befürchten, dass die Schuldenbremse nun doch nicht mehr getreten werden könnte. 

Das Votum der 77.000 Mitglieder ist für den Parteivorstand zwar nicht bindend. Ein überraschend starkes Signal für einen Exit kann aber auch niemand ausschließen. In der FDP werde sogar schon zwei Exit-Szenarien debattiert. So könnte es nach einem Ausstieg Neuwahlen geben oder die SPD schließt sich mit der Union zusammen und regiert bis zur regulären Bundestagswahl im Jahr 2025 weiter.

Fazit: Grüne und FDP sind innerlich zerrissen. Die Basis beider Ampel-Parteien hadert massiv mit der Koalition und stellt die Ampel infrage. Es dürfte für die Partei-Vorstände ein Kunststück werden, die Differenzen zu heilen.
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