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Tarifvertrag Entlastung

Personalmangel wird sichtbar, Wartezeiten werden länger

An sechs Unikliniken in Nordrheinwestfalen tritt 2023 der "Tarifvertrag Entlastung" in Kraft. Zwar wird dieser kurzfristig die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Patienten müssen aber mit längeren Wartezeiten für Eingriffe rechnen. Bei Einhaltung der Mindestpersonalbesetzung wird die Pflege für den Patienten besser.

In Nordrhein-Westfalen gibt es einen neuen Tarifvertrag in der Pflege - der die Personalprobleme sichtbarer machen wird und die Wartezeiten verlängern wird. Der Kernpunkt des "Tarifvertrags Entlastung": Für jede Schicht, die mit mangelnder Personalbesetzung durchgeführt wird, bekommen Pflegekräfte einen Punkt. Sieben Punkte führen zu einem Anspruch auf einen Tag Freizeitausgleich oder eine entsprechende Vergütung. 

Problem: Die Anzahl der Tage für den Freizeitausgleich ist gedeckelt. Für 2023 sind es maximal 11 Tage, für 2024 dann maximal 14 Tage und für 2025 bereits 18 Tage. Schon das zeigt, dass die Branche mit einem wachsenden Personalproblem und einer dauerhaften Unterbesetzung in der Pflege rechnet.

Tarifvertrag Entlastung wird Probleme nicht lösen

Die Hoffnung ist, dass der "Tarifvertrag Entlastung" aufgrund des neuen Ausgleichs dabei hilft, dass weniger Pflegekräfte aufgrund der Belastung dem Beruf den Rücken kehren. Die Fluktuation in der Pflege ist hoch. Die mittlere Verweildauer im Job beträgt in der Altenpflege nur 8,4 Jahre, in der Krankenpflege sind es 7,5 Jahre. Bessere Arbeitsbedingungen könnten auch dazu führen, dass sich überhaupt mehr junge Menschen für den Beruf entscheiden.  

Die Personalknappheit löst der Tarifvertrag aber nicht. Für viele Kliniken wird es schwierig sein, den Freizeitausgleich zu ermöglichen. Können nicht mehr Pflegekräfte eingestellt werden, bleibt den Kliniken nur, den finanziellen Ausgleich zu zahlen - oder um die Arbeit zu reduzieren - Betten zu sperren und OPs zu verschieben. 

Fazit: Langfristig führt kein Weg daran vorbei, den Pflegeberuf und das Arbeitsumfeld attraktiver zu machen und Personal zu gewinnen. Bis 2030 werden wir angesichts der demographischen Entwicklung in Deutschland etwa 182.000 neue Pflegekräfte brauchen. Automatisierung, Digitalisierung und Robotik werden helfen, aber Pflege-Arbeiten nicht ersetzen können.
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