Schwellenländer holen bei Investoren kräftig auf
Zwei aktuelle Untersuchungen zeigen, wie schlecht es im globalen Wettbewerb um die strukturellen Rahmenbedingungen am Standort Deutschland steht. Die Unternehmensberatung A.T. Kearney ermittelt jedes Jahr, wie attraktiv die 25 wichtigsten Länder weltweit für Direktinvestitionen sind. Dazu werden weltweit Führungskräfte globaler Unternehmen befragt (mindestens 500 Mio. USD Umsatz).
Deutschland steht im aktuellen Ranking nun auf Rang fünf (zuvor vier). Vor Deutschland liegen die USA, Kanada, China, und Großbritannien. Dass Deutschland nicht stärker abrutscht, liegt an der dem Standort noch immer zugeschriebenen technischen Stärke. Die technologischen und innovativen Fähigkeiten werden von Investoren nach wie vor als gut bewertet.
Schwellenländer steigen auf
Beachtenswert sind die strukturellen Veränderungen in der Einschätzung der Standorte. So ist China bei der Beurteilung der Investitionsbedingungen vom 7. auf den 3. Platz gesprungen. Das dürfte, trotz der moderaten wirtschaftlichen Entwicklung, vor allem an den gelockerten Kapitalkontrollen für ausländische Investoren in Shanghai und Peking liegen. Zudem bauen Schwellenländer ihre Präsenz auf der Liste weiter aus. Insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien erleben einen kometenhaften Aufstieg vom 18. auf den 8. und vom 24. auf den 14. Platz
Für Deutschland ist der fünfte Platz im Ranking von A.T. Kearny noch schmeichelhaft. Das zeigt die ebenfalls gerade veröffentlichet Studie des Unternehmensberaters EY. Der zufolge investierten 2023 nur noch 733 ausländische Unternehmen in Deutschland. Das waren so wenige wie zuletzt 2013. Damit setzt sich der Abwärtstrend nun das sechste Jahr in Folge fort. Europaweit wurden die meisten Investitionsprojekt in Frankreich und GB realisiert.