Taktisch auf fallenden Goldpreis spekulieren
Der atemberaubenden Goldpreis-Rally könnte vorerst die Luft ausgehen. Seit Mitte Februar ist der Preis für eine Feinunze Gold um in der Spitze gut 19% auf zuletzt rund 2.380 US-Dollar gestiegen. Seit Anfang Oktober beträgt das Plus übrigens knapp 30%.
Der Goldpreis profitiert derzeit von verschiedenen Faktoren. Einerseits ist das Edelmetall vor dem Hintergrund der Sorgen um eine Zunahme der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten als Absicherung gefragt. Auch der andauernde Krieg zwischen Russland und der Ukraine treibt den Goldpreis nach den jüngsten Angriffen auf das Kernkraftwerk Saporischschja an.
Gewinne mitnehmen
Auf der anderen Seite bekommt der Goldpreis Gegenwind. Die Erwartungen an eine US-Leitzinssenkung sind nach den starken Arbeitsmarktdaten am Freitag sowie den zuletzt eher falkenhaften Tönen aus den Reihen der Notenbank weiter zurück gegangen. Die zur Wochenmitte gemeldeten Daten zu den US-Verbraucherpreisen lagen zudem über den Erwartungen des Marktes und sprachen damit ebenfalls nicht für schnell sinkende US-Leitzinsen.
Der Goldpreis könnte darum zwischenzeitlich ein wenig Fahrt verlieren. Nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Monate dürften Gewinnmitnahmen einsetzen. Auch wenn wir mittel- und langfristig weiter davon überzeugt sind, dass der Goldpreis noch Luft nach oben hat, sind jetzt Gewinnmitnahmen kein Fehler. Im Bereich um 2.200 US-Dollar je Feinunze Gold stellen wir uns dagegen wieder auf die Käuferseite.