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EU – E-Autos lohnen sich für Hersteller trotz Verkaufsverlusten

Elektroautoförderung durch Grenzwerte

Die EU forciert E-Autos durch ihre CO2-Grenzwerte für konventionelle Autos. Ab 2020 werden hohe Strafzahlungen für die Überschreitung fällig. E-Autos werden mit keiner Emission einberechnet. Daher können erhebliche Verluste pro Fahrzeug getragen werden und die Produktion lohnt sich dennoch.

Die EU nutzt die CO2-Flottenverbrauchswerte für Autohersteller, um den Marktanteil der Elektrofahrzeuge zu forcieren. Dafür sorgt die Gestaltung der EU-Verordnung Nr. 443 vom 23. April 2009. Sie schreibt einen durchschnittlichen Grenzwert von 95g CO2/km für neuzugelassene Wagen ab Januar 2020 fest. Das entspricht einem Verbrauch von vier Litern Benzin auf 100 Km. Die Überschreitung des Grenzwertes wird mit hohen Strafzahlungen geahndet.

Der Hebel für die Elektro-Autos steckt in der CO2-Detailregelung. Denn der Grenzwert gilt für die gesamt Flotte eines Herstellers. Elektrofahrzeuge werden mit Nullemission in die Verbrauchswerte eingerechnet. E-Autos lohnen sich für Hersteller darum selbst dann, wenn beim Verkauf Verluste in Kauf genommen werden. Denn die Hersteller können so die Einhaltung der Grenzwerte erreichen und Strafzahlungen vermeiden.

Große Wirkung für Autohersteller

Eine Modellrechnung zeigt, wie groß die Wirkung ist. Bei 100.000 im Jahr produzierten Pkw mit einem CO2-Ausstoß von 130 g / km (also 35g CO2 über dem Grenzwert) sind Strafzahlungen von 332,5 Mio. Euro fällig. Schon bei einer Fahrzeugpalette von 99.000 konventionellen und 1.000 Elektrofahrzeugen sinken die Emissionen auf durchschnittlich 128,7g CO2 und die Strafzahlungen um 12,35 Mio. Euro. Produziert unser Beispiel-Hersteller 26.923 E-Autos, muss er keine Strafe mehr zahlen – auch wenn der CO2-Ausstoß der konventionellen Wagen hoch bleibt.

Für die Autohersteller ist es also ein Rechenexempel. Zwei Fragen sind abzuwägen: Wie weit lassen sich die Emissionen bei konventionellen Autos (mit wie viel Aufwand) reduzieren? Und wie viele E-Autos müssen als Kompensation der CO2-Strafzahlung gebaut werden?

Produktion lohnt sich trotz hoher Verluste pro Fahrzeug

Die hohen Strafen für zu viel CO2-Ausstoß machen so auch hohe Verkaufsverluste für E-Autos tragbar.
Selbst bei fünfstelligen Verlusten pro Fahrzeug lohnt sich für deutsche Hersteller die Produktion von E-Autos noch.

Das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen hat dazu eine Simulation auf Basis der Emissionswerte 2017 angestellt mit den genauen EU-Regelungen und erwarteten Nachfrage-Änderungen. EU-weit ergibt sich daraus ein Bedarf von 1,45 Mio. Elektrofahrzeugen 2020. Das sind 9% Marktanteil. Für den BMW-Konzern ergibt sich eine Produktion von 93.000 E-Fahrzeugen, von denen jedes 11.900 Euro Verlust einfahren kann. Bei Mercedes mit Smart sind es 101 000 Autos mit 12.400 Euro, für VW 347.000 E-Mobile, die jeweils 11.400 Euro Verlust machen dürften.

Fazit:

Die CO2-Grenzwerte sind ein Hebel der Politik, um Elektrofahrzeuge in den Markt zu drücken. Denn es lohnt sich für Hersteller, diese selbst mit hohem Verlust zu verkaufen. Die für 2020 geltende CO2-Regelung soll ab 2025 weiter verschärft werden.

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