Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1734
Bauvertragsrecht schafft neue Ungerechtigkeiten

Der Dumme am Anfang der Lieferkette

Seit Januar 2018 gilt das neue Bauvertragsrecht. Es soll Handwerker vor der Haftungsfalle schützen (der Haftung für Fehler der Lieferanten). Doch das Gesetz hat ein paar unangenehme Nebenwirkungen.

Machen Sie sich auf die möglichen finanziellen Folgen des neuen Bauvertragsrechts gefasst. Und zwar auch dann, wenn Sie kein Bauunternehmer sind. Denn die Neuregelung gilt für sämtliche Werk- und Kaufverträge, die nach dem 1. Januar 2018 geschlossen werden.

Daumenregel: Profiteure sind alle Gewerke am Ende der Lieferkette. Umgekehrt gilt aber auch: Die Dummen sitzen am Anfang der Kette. Denn Hersteller können jetzt ihre Lieferanten in Regress nehmen, wenn sie bspw. Teile aus Gewährleistungsgründen aus- und einbauen müssen. Etwa das Getriebe eines Pkw. Vor 2018 sah das BGB ähnliche Regeln nur für Verbraucher vor.

Regelung könnte die Falschen treffen

Das Problem: Die Haftung wird nicht unbedingt den treffen, der einen Schaden verursacht hat. Rechtlich endet der Lieferantenregress an der vertraglichen Grenze; er kann nur für genau die Sache in Anspruch genommen werden, um die es im Kaufvertrag geht.

Rechnen Sie auch mit steigenden Kosten für die Produkthaftpflicht. Denn der Handel wird sich nun verstärkt gegen solche Regressansprüche absichern. Und die Versicherer werden die Kosten umlegen.

Noch mal zu Erinnerung: Gedacht war die Neuregelung, um Handwerker aus der Haftungsfalle zu entlassen. Bis 2018 trugen sie Aus- und Einbaukosten für mangelhafte Teile; jetzt können sie diese Kosten an den Lieferanten durchreichen (FB vom 29.5.2017).

Fazit: Eine der vielen rechtlichen Neuregelungen, die nicht zu Ende gedacht wurden.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang