Das Angebot auf dem Weltmarkt schwindet
Die noch Ende Oktober deutlich überkaufte Preissituation bei Zucker ist inzwischen fast vollständig abgebaut. Nach einer Preis-Rally von beinahe 30% innerhalb eines Handelsmonats sorgen Gewinnmitnahmen nun für die nötige Abkühlung (siehe FD vom 2.11.18). Doch aus fundamentaler Sicht könnte der Mitte August begonnene Aufwärtstrend bei Zucker schon bald wieder aufgenommen werden. Denn die Internationale Zuckerorganisation (ISO) hat ihre Schätzung für den Überschuss am globalen Zuckermarkt vor wenigen Tagen deutlich nach unten revidiert.
So erwartet die ISO für das laufende Jahr nur noch einen Überschuss von 2,17 Mio. t Zucker. 6,75 Mio. t waren es noch bei ihrer vorherigen Schätzung. Eine geringere Produktion in den wichtigen Zuckerländern Brasilien, Indien und Pakistan sowie in der EU nannte die ISO als Grund für die jüngste Abwärtsrevision. Dadurch dürfte die globale Zuckerproduktion um 4,7 Mio. t auf 180,5 Mio. t sinken.
Für die folgende Saison (2019/20) stellt die ISO gar ein Ende des Angebotsüberschusses in Aussicht. In einer ersten Schätzung rechnet die ISO mit einem Zuckerdefizit von etwa 2 Mio. t. Andere Marktbeobachter, beispielsweise der britische Rohstoffbroker Marex Spectron oder das auf Agrarrohstoffe spezialisierte Analysehaus Datagro, rechnen bereits im laufenden Erntejahr mit einem Angebotsdefizit.
Fazit: Auf mittlere Sicht dürfte die Aussicht auf eine Unterversorgung dem Zuckerpreis weiter Auftrieb verleihen. Die Chancen stehen gut, dass der seit Mitte letzten Jahres vorherrschende Abwärtstrend in Kürze sein Ende findet.
Empfehlung: Mittelfristig orientierte Anleger nutzen die aktuelle Konsolidierungsphase und bauen erste Long-Positionen bei Zucker auf. Dafür eignet sich ein ungehebeltes Zucker-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJ8 5).