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China – US-Handel wichtig für Konjunktur

Bloß kein Handelskrieg

Trotz sinkender Exportabhängigkeit ist es für China wichtig, dass der Handelskrieg mit den USA nicht eskaliert. Denn die USA sind nach wie vor wichtigster Handelspartner. Ein größerer Rückgang des Exportes nach Amerika würde das Wachstum schnell einbrechen lassen...

Chinas Wirtschaft hängt existenziell am Ausgang des Zollstreits mit den USA. Denn trotz einer im Trend sinkenden Exportabhängigkeit Chinas, ist die USA weiterhin mit großem Abstand der wichtigste Absatzmarkt für das Reich der Mitte. Der Anteil der chinesischen Exporte am Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 2016 (aktuellste offizielle Statistik) „nur" noch 18%. Vor zehn Jahren lag der Anteil mit 36% noch doppelt so hoch.

Exporte in die USA Konjunkturrelevant

Das größte Rezessionsrisiko für China geht damit von den USA aus. Das zeigen aktuelle Berechnungen, die Dr. Michael Schröder vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für FUCHS angestellt hat. Wären 2016 die chinesischen Exporte in die USA um nur 10% zurückgegangen, hätte sich die Wachstumsrate des chinesischen BIP um 50% reduziert. Dann hätte der Zuwachs nicht bei 6,75% gelegen, sondern nur bei 3,5%. Würden die Exporte in die USA um über 20% einbrechen, würde China in die Rezession rutschen.

Diesen Hebel ziehen die Amerikaner aktuell im Zollstreit. Denn die Zölle verteuern etliche chinesische Waren. Das treibt in den USA bereits die Preise und bremst den Absatz chinesischer Produkte leicht. Die Rückwirkung auf das BIP-Wachstum im Reich der Mitte manifestiert sich in den aktuellen Prognosen. Für 2018 erwarten die Konjunkturprognostiker noch ein Wachstum von 6,4%. Für 2019 wird ein Plus von 6,2% avisiert. Das liegt für beide Jahre um 0,3% unter den Annahmen von Jahresanfang.

Beziehung mit Russland wird intensiviert

China wird seine strategische Diversifikation der Exportmärkte weiter vorantreiben. Einerseits forciert das Land seine Aktivitäten in Afrika (Rohstoffsicherung). Andererseits baut Peking an der neuen Seidenstraße und vertieft die Beziehungen zu Russland, das von den USA und Europa ins Abseits gedrängt wird.

Es wird aber noch gut zehn Jahre dauern, bis China bei den Exporten nicht mehr existenziell von den USA abhängig ist. Das dürfte dann der Fall sein, wenn keines der Abnehmerländer mehr als 10% der chinesischen Exporte abnimmt wie es bei den Exporten Deutschlands der Fall ist. Dann macht sich ein herber Exportrückgang zwar immer noch im BIP bemerkbar, löst aber keine Rezession mehr aus, weil die Unternehmen flexibler sind und Ausfälle mit Exporten in andere Märkte kompensieren können.

Fazit:

Chinas hohe Abhängigkeit von Exporten in die USA setzt Peking massiv unter Druck, eine Einigung im Zollstreit mit den USA zu erzielen.

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