Stabiler Renminbi zu erwarten
In diesem Rahmen wollen die Behörden die Anzahl der systemisch bedeutenden Finanzinstitute von derzeit 20 auf rund 50 erhöhen. Diese werden als zu groß zum Scheitern („too big to fail") betrachtet. Steuerungsbedarf besteht, denn die Behörden müssen einen Drahtseilakt bewältigen:
Einerseits soll der Schuldenabbau bei Unternehmen und Kommunen voran kommen, um die innere Stabilität zu festigen.
Gleichzeitig soll aber die Wirtschaft gegen die Schocks des Handelskonflikts abgeschirmt und das Wachstum auf Kurs gehalten werden.
Die jüngsten Konjunkturdaten deuten auf eine Abkühlung. Die Produktion stagniert den Einkaufsmanager-Indizes zufolge ebenso wie der Auftragseingang. Daher entschloss sich die Notenbank PBoC zur vierten Senkung des Mindestreservesatzes um weitere 100 Bp. (effektiv ab 15. Oktober).
Durch diesen Schritt werden zunächst weitere 1,2 Bio. CNY an Liquidität freigesetzt. Davon fließen 450 Mrd. in die Rückzahlung auslaufender mittelfristiger Darlehensfazilitäten. Effektiv steigt die Liquidität dadurch um 750 Mrd. CNY.
Die Verlangsamung des Wachstums und die schleichende Lockerung der chinesischen Geldpolitik sorgen für einen CNY-Abwärtstrend. Dieser wird aus den USA kritisch als „Währungsmanipulation" kommentiert. Hier droht eine weitere Front im Konflikt zu entstehen. Allerdings hat die chinesische Regierung bislang eher Interesse an einer stabilen Währung gezeigt, weil sie offenbar die Risiken durch eine Kapitalflucht im Zuge eines Abwertungstrends beim Yuan für riskanter hält.
Fazit:
Wir erwarten eher einen Seitwärtstrend für USD|CNY, den die chinesischen Behörden bei Bedarf auch mit Kapitalkontrollen unterstützen werden. EUR|CNY bewegt sich dann nur von der Crossrate zum Dollar her.