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Auswertung der Performance-Projekte der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz im 3. Quartal 2023

Aktive Vermögensmanager performen im Sommer schlechter als die ETF-Benchmark

Miniaturfiguren stehen auf einer Zeitungsseite. Auf der Seite befindet sich ein Börsenchart mit der Aufschrift "Risiko" und Chance. Symbolbild Geldanlage. © gopixa / Stock.adobe.com
ETF-Portfolio oder aktive Geldanlage – welche Strategie ist besser? Diese Frage stellen sich viele Anleger. Die Performance-Projekte der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz misst die Leistung beider Ansätze im Langfristvergleich. Nach dem 3. Quartal 2023 ist es Zeit für eine neue Auswertung. 53 Teilnehmer übertrumpfen in mindestens einem Projekt „ihre“ Benchmark. Aber es werden weniger. Welche Anbieter sogar in mehreren Projekten gleichzeitig die Benchmark schlagen, zeigt der Artikel.

Die aktiven Vermögensmanager geraten im 3. Quartal gegenüber der ETF-Benchmarks in den Performance-Projekten ins Hintertreffen. Das zeigt sich in beinahe allen Performance-Projekten der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz. Sowohl im Performance-Projekt V und VIII, in denen die Banken und Vermögensverwalter nur mit selbstgemanagten Fonds gegen die ETFs antreten, klettert die Benchmark im Rang nach oben. Auch im Projekt VI (Stiftungsportfolio) macht sie Boden gut. Lediglich im Performance-Projekt VII (Privatkunde), dem Projekt, in dem die Vermögensverwalter die größten Gestaltungsspielräume gewährt wurden, schneiden sie besser ab als das ETF-Portfolio.

Performance-Projekt V: Nur noch vier schlagen die Benchmark

Im Performance-Projekt V (vermögensverwaltende Fonds) arbeitet sich die Benchmark um zwei Plätze nach vorn. Damit schlagen nur noch 4 der 74 Teilnehmer (5,4%) die Benchmark. Unangefochten auf Platz 1 steht die Volksbank Vorarlberg. Ihr folgen ODDO BHF, Berliner Sparkasse und Raiffeisen Capital Management.

Im am längsten laufenden Projekt (seit 2017) schlägt damit weiterhin nur ein Bruchteil der aktiven Fondsmanager die ETF-Benchmark. Bereits nach kürzester Zeit schaffte es in diesem Projekt nur ein einstelliger Prozentsatz der Teilnehmer, die Benchmark dauerhaft zu schlagen. Das ist mit kleinen Schwankungen bis heute über all die verschiedenen Konjunkturphasen so geblieben. Auch im Hinblick auf die einzelnen Risikokennzahlen und noch drastischer mit Blick auf die Rendite liegt das ETF-Portfolio klar vorn.

Performance-Projekt VI: Die Benchmark pirscht sich ruhig heran

Besser läuft es hingegen im Projekt VI (Stiftungsportfolio). Hier schlagen 22 der 38 Teilnehmer (57,9%) den ETF-Gegner. Das sind zwei weniger als noch vor drei Monaten. Damit befindet sich die Benchmark nun auf demselben Rang wie vor genau einem Jahr. Höher hat sie es bislang nicht geschafft. Im 2. Quartal 2021 schlugen 31 Teilnehmer (81,5%) die Benchmark – das war der höchste Stand, den die Teilnehmer erreichten. In der Spitze haben sich die FIS Privatbank, die Neue Bank und die FV Frankfurter Vermögen fest etabliert.

Im Stiftungsprojekt liegt die Benchmark mit Blick auf die Rendite nur im unteren Drittel des Teilnehmerfeldes. Das dürfte mit ihrer Zusammensetzung zu tun haben: Um der Stiftung regelmäßige Ausschüttungen zu bescheren, ist sie zu großen Teilen in Dividenden-ETFs investiert. Die haben die Nach-Corona-Erholung nicht so stark mitverfolgt wie risikoreichere Anlagestrategien. Dafür sind die Risikokennzahlen der Benchmark besser als die der meisten Teilnehmer.

Performance-Projekt VII: Der Abstand wird größer

Das Performance-Projekt VII (Privatkunde) fällt im Vergleich zu den anderen Projekten aus der Reihe. Während die aktiven Vermögensmanager sonst gegenüber der ETF-Benchmark schwächeln, drehen sie im Projekt VII immer weiter auf und vergrößern ihren Abstand. Inzwischen schlagen 21 der 44 Teilnehmer (47,7%) die Benchmark. Auch hier belegen FIS Privatbank und Neue Bank die Spitzenplätze. Auf dem dritten Platz liegt die MAIESTAS Vermögensmanagement, die sich ebenfalls in der Projektspitze „festgesetzt“ hat.

Warum läuft es in diesem Projekt für die Vermögensverwalter so viel besser? Die Vermutung der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz: Ihnen wurden hier weniger Beschränkungen aufgelegt als in anderen Projekten. Der fiktive Projektkunde benötigt nur wenig Liquidität aus seiner Anlage jährlich und der zulässige maximale Verlust lässt mit 20% ausreichend Spielraum. Das „bespielen“ viele Vermögensverwalter sehr erfolgreich.

Performance-Projekt VIII: Parallelen zum Vorgänger-Projekt werden sichtbar

Im jüngsten Performance-Projekt (Start: 01.07.2022) läuft es immer besser für die Benchmark. Ebenso wie schon im Performance-Projekt V geht es auch im Performance-Projekt VIII darum das Portfolio eines Privatkunden nur mir selbstgemanagten vermögensverwaltenden Fonds zu bestreiten. Auch wenn die Benchmark hier zum Projektstart strauchelte, liegt sie inzwischen auf Platz 25 von 99 Teilnehmern. Damit schaffen es nur 24,2% der Teilnehmer (noch) besser zu performen als das ETF-Portfolio. Zum Jahreswechsel waren es noch überragende 70,2% der Teilnehmer.   

Damit wendet sich auch im noch kurzen Rennen der aktiven vs. passiven Fonds das Blatt zugunsten der ETFs. Nach etwas mehr als einem Jahr setzen sich aber in der Spitze des Performance-Projekts VIII einige erste Teilnehmer „fest“. Die Führung hat seit zwei Quartalen die FRÜH & Partner Vermögensverwaltung übernommen. Ihr folgt die Wallrich Asset Management, die seit Projektstart mit leichten Verschiebungen zur Spitzengruppe des Projekts gehört. Auf Platz 3 folgt die Dr. Kohlhase Vermögensverwaltung. Banken folgen erst auf den Plätzen 9 und 10 (Bankhaus Metzler und Commerzbank). Alle Platzierungen davor sichern sich unabhängige Vermögensverwalter.

Wer schafft es (mehrfach) die Benchmark zu schlagen?

Bei vier laufenden Projekten ist es kaum möglich alle Teilnehmer, die besser als die Benchmark sind, zu nennen. Allerdings ragen einige durch besondere Erfolge heraus. Das sind zum einen die Deka Vermögensmanagement, die FRÜH & PARTNER Vermögensverwaltung und die FV Frankfurter Vermögen, die in drei laufenden Projekten die jeweilige Benchmark schlagen. Daneben gibt es zahlreiche Teilnehmer, die in mindestens zwei Projekten, die Benchmark schlagen und Teilnehmer, die in immerhin einem Projekt die Benchmark outperformen (siehe Tabelle). Zusammen sind es derzeit 53 Teilnehmer, die von sich behaupten zu können „Besser als die Benchmark“ zu sein.

Fazit: Vor allem im Performance-Projekt VIII, dem jüngsten Wettbewerb in der Reihe mit den erratischsten Verschiebungen, trumpft die Benchmark deutlich auf. Auch hier zeigt sich, dass im Fondsvergleich die ETFs für gewöhnlich die Nase vorn haben. Immer besser läuft es hingegen für die Vermögensmanager im Performance-Projekt VII (Privatkunde). Stark ist vor allem die Leistung derjenigen, die in gleich drei Projekten die Benchmark schlagen.

Hinweis: Ende Oktober veröffentlichen wir eine zweite Auflage des Reports "Besser als die Benchmark 2023". Dieser wird wieder kostenlos in unserem Online-Shop abrufbar sein.

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