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Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG | TOPs 2017 Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Berenberg: Auf gutem Wege

Der Auftakt zum Anlagevorschlag schafft Unklarheit, doch dann steigert Berenberg die Qualität und liefert Überdurchschnittliches ab. Nur an einer Stelle gerät der Leser noch einmal ins Stolpern.

Berenberg - Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Neuer Jungfernstieg 20, D-20354 Hamburg
www.berenberg.de

Die Bank sendet dem Kunden ein kurzes Protokoll mit den wesentlichen Eckdaten aus dem Gespräch. Allerdings bleiben Fragen offen. Was meint konkret: “Risikobereitschaft bis zu 10 % p.a.”? Ist damit der maximale Verlust oder die Schwankungsbreite gemeint? Wir dachten dabei an den maximalen Verlust insgesamt und nicht pro Jahr. Die Renditeerwartung dokumentiert die Bank korrekt mit 2 % nach Steuern und Kosten und vor Inflation. Das überreichte Anlagekonzept fokussiert auf unsere Renditeerwartung. Zugleich untersucht Berenberg unser bisheriges Depot. Bis auf den Allianz Euro Rentenfonds sollen wir alles verkaufen. Die anderen Fonds seien im Marktvergleich nicht gut gemanagt, zu risikoreich oder gehörten wie z. B. der DWS Wandelanleihen Fonds zu den schlechtesten ihrer Kategorie. Eine klare Aussage, prima!
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
35,2
21,0
5,6
11,2
73,0

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100

Berenberg präsentiert punktgenau

Wir werden im weiteren Abschnitt in die “Überlegungen zur Strategiefindung” eingebunden. Was passiert, wenn die Zinsen bei Bundesanleihen steigen? Wir sehen dazu eine Simulation; der Verlust wäre bei langen Laufzeiten schnell über 7 %. Und wo erhalten wir noch 2 % Rendite nach Steuern und Kosten? Nur noch bei Anleihen mit hohen Risiken und langen Laufzeiten. Aber keinesfalls mehr in “Investmentgrade”-Bereich, also den halbwegs sicheren Anleihen. Das ist sehr anschaulich und punktgenau präsentiert. Sehr gut! Die optimierte Struktur sieht so aus: Liquidität 6,9 %, Anleihen 60,6 %, zur Hälfte Unternehmensanleihen, Aktien 27,4 %, davon Schwerpunkte Europa 2,4 %, Gold 2,7 % sowie sog. 2,3 % “Total-Return”-Strategien. Wir finden dann zwei weitere Strukturen: eine „strategisch“, die andere „taktisch“. Das verwirrt! Jetzt im Moment, sollen wir so investieren: 78,5% Anleihen, 14,2% Aktien, 3,7 % Alternative Investments, 3, 5 % Liquidität. Im Detail sehen wir dann diverse Einzeltitel und Fondskonstruktionen, u. a. in Schwellenländern-Anleihen, Hochzins-Anleihen und Wandelanleihen. Die Bank möchte uns für ihre Dienste 0,8 % plus Umsatzsteuer in Rechnung stellen. Kickbacks fließen an den Kunden. Das ist allemal wettbewerbsfähig.

Fazit Vermögensstrategie: Berenberg kann mit diesem Vorschlag über weite Strecken überzeugen. Die Analyse unseres Depots ist fundiert. Die Überlegungen zur neuen Strategie sind gut nachvollziehbar. Die Renditevorgabe bleibt im Blick. Alles ist anschaulich und gut präsentiert. Ebenso gut sind die Darstellungen der Risiken und Renditen. Nur der Sprung von der Optimierung zur strategischen und danach taktischen Vermögensstruktur ist verwirrend präsentiert. Mit dem Kostenangebot liegt Berenberg gut im Markt und liefert in der Summe ein ansprechendes und fundiertes Angebot ab. Berenberg hat, so unser Eindruck, in der jüngsten Vergangenheit einen qualitativen Schritt nach vorne gemacht und könnte, wenn es so weiter geht, wieder an die Top-Leistungen früherer Jahre anschließen.

Fazit Portfolioqualität: Nach der Analyse von Quanvest liefert Berenberg ein im wettbewerbsvergleich leicht unterdurchschnittliches Angebot ab. Überzeugend ist es nur bei maximalen Verlust, der Verlust bei einem Zinsanstieg von 1% ist jedoch vergleichsweise hoch und die erwartbare Rendite eher niedrig.

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