Hoher Maßstab
VP Bank AG - Aeulestrasse 6, LI-9490 Vaduz
www.vpbank.com
Beratungsgespräch | Vermögensstrategie | Portfolioqualität | Transparenz | Gesamt |
---|---|---|---|---|
27,9 | 19,6 | 8,5 | 10,2 | 66,2 |
max. 40 Punkte | max. 30 Punkte | max. 13 Punkte | max. 17 Punkte | von 100 |
Beratungsgespräch
Wir sehen viel Gutes in der schriftlich vorgelegten Vermögensstrategie der VP-Bank. Einen anschaulich und verständlich aufbereiteten Anlagevorschlag. Und einen ausführlichen und gut gemachte Szenarioanalyse für unser angestrebtes Sparziel. Leider bleiben sämtliche Überlegungen zur Vermögensnachfolge außen vor. Ganzheitliche Ansätze sind im Vorschlag nicht zu finden. Ordentlich.Lesen Sie hier das ausführliche Porträt zum Beratungsgespräch.
Vermögensstrategie
Die Liechtensteiner Bank wirbt mit "Erstklassig und begeisternd" – ein hoher Maßstab. Die VP-Bank sendet uns eine Zusammenfassung im Anschluss an unser Gespräch und avisiert darin auch schon einen Beratungstermin in Berlin. Die wichtigsten Fakten sind dokumentiert. So erfüllt die Bank auf jeden Fall den guten Standard, den wir im Private Banking kennen. Vor Ort in Berlin wird uns dann ein Anlagevorschlag überreicht, der im Rahmen der Beratung noch ergänzt wird. Anschließend erhalten wir die aktualisierte Fassung mit dem Hinweis, welche Seiten neu gemacht wurden. Gut, das hilft beim Vergleichen. Unser Patenkind steht im Mittelpunkt, die Schenkungssteuer wird inhaltlich benannt, aber nicht berechnet. Gut ist auch der Hinweis auf unser Berliner Testament, wobei doch deutlich wird, dass das deutsche Recht noch nicht ganz verinnerlicht wurde. Die Bank spricht von der "Berliner Erklärung" und unser Rechtsanwalt ist ein "Treuhandexperte". Wenn unser Sparziel von einer Million vorzeitig erreicht ist, will die Bank die risikoreichen Anlagen reduzieren. Ansonsten wird uns folgende Aufteilung vorgeschlagen: Geldmarkt 5%; Anleihen 41%; Aktien 35%; Alternative Anlagen 19%, darin sind 9% Hedgefonds enthalten. Der Rest sind Rohstoffe, Immobilien, Private Equity und Wandelanleihen. Mit dem Vorschlag könnten wir eine Rendite von 3,1% erreichen. Die Bank ermittelt, dass wir 4.300 Euro monatlich einzahlen müssen, um unsere 1 Mio. Euro zu erreichen. Leider übersieht die Bank die potenzielle Erbschaftssteuer, denn wir wollen ja das Geld komplett verschenken. Die Bank berücksichtigt aber die Kosten und die laufende Abgeltungssteuer bei ihren Berechnungen. Wir erhalten einen ausführlich und anschaulich gemachten Stresstest. Er zeigt unser Portfolio im Rückblick, macht zugleich aber auch an Beispielen deutlich , wie die Bank in den letzten Phasen bei starken Kursschwankungen reagiert hat. So hat die Bank bei der Griechenlandkrise im Juni 2011 die Europaaktien verkauft oder im März 2013 die US-Dollar-Absicherung wieder aufgelöst. Das alles bietet uns die Bank für eine All-In-Fee von 0,9% p.a. an. Allerdings sehen wir, dass die Bank neben ETFS und aktiv gemanagten Fonds teilweise eigene Fonds einsetzt. Hier wäre ein Hinweis auf die zusätzlichen Erträge für die Bank gut gewesen. Bestandspflegezahlungen fallen laut VP-Bank nicht an. Die Bank setzt nur kostengünstige institutionelle Tranchen ein.Fazit: Wir sehen viel Gutes. Einen anschaulich und verständlich aufbereiteten Anlagevorschlag. Und einen ausführlichen und gut gemachten Stresstest. Es fehlt aber ein ordentliches Stück zur Topleistung, denn die Höhe der Schenkungssteuer wurde bei den Berechnungen vergessen. Und gute Vorschläge, wie wir das Vermögen ggfs. vor nicht gewollten Verfügungen schützen, fehlen völlig.
Portfolioqualität
Das Portfolio wird mit 35?% Aktien und 19?% alternativen Asset sehr diversifiziert ausgerichtet. Das Ziel wird um 7% oder 70.000 EUR nach oben übertroffen.Gesamtfazit: Die VP Bank, die gerade den Wettbewerber Centrum Bank übernommen hat, befindet sich auf gutem Weg. Beratungsgespräch und Transparenz sind erfreulich positiv, die Vermögensstrategie hat ebenso wie die Treffsicherheit des Portfolios noch Luft nach oben. Dennoch: empfehlenswert.