Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
4044
HSBC Trinkaus & Burkhardt AG | TOPs 2017 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG: Da rätselt der Kunde

Trinkaus & Burkhardt schicken ein umfassendes Dokument an den Kunden. Darin finden sich fünf Vorschläge für die Geldanlage. Doch an entscheidender Stelle fehlt etwas.

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG: Joachimsthaler Straße 34, 10719 Berlin Deutschland
www.hsbc.de

Nach unserem Gespräch erhalten wir unseren Anlagevorschlag. Auf ein gesondertes Protokoll verzichtet die Bank. Die Bank stellt in dem 43 Seiten umfassenden Dokument heraus, dass der Kunde ein konservatives Chancen- und Risikoprofil hat. Der gewünschte Ertrag mit 2% nach Kosten und Steuern wird korrekt dokumentiert. Eine Verlustgrenze wird dagegen in der Ausgangssituation nicht genannt. Im Vorschlag selbst sehen wir Standardisierung: Die Bank präsentiert 5 Anlagestrukturen für ihre Vermögensverwaltung. Diese unterscheiden sich in der Aktienquote. „Substanz“ kommt ohne Aktien aus. Dynamisch hat eine neutrale Aktienquote von 70%. Für unser bisheriges Depot ermittelt HSBC Rendite, Volatilität und „Value at Risik“ und stellt dies den beiden HSBC-Strategien Substanz und Konservativ gegenüber. Während die Bank beim bisherigen Depot 1,7% Rendite erwartet, sind es beim reinen Renten-Depot 2%. Ob vor oder nach Kosten können wir nicht erkennen. Die Erläuterung der Fachbegriffe erfolgt im Anhang. Anhand einer Grafik erkennen wir, dass unser Portfolio in der Vergangenheit einen Verlust von 7,8% erlitten hat, während das HSBC-Substanz-Depot nur 4,4%, das Konservative Depot mit 20% Aktien 10,8% Verlust hatte. Die Bank schaut dabei bis ins Jahr 2005 zurück.
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
34,5
9,0
5,9
14,0
63,3

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100
So richtig klar wird uns aber nicht, was die Bank uns nun wirklich empfiehlt. Wir sehen ein Beispieldepot Substanz mit 100% Renten, ausschließlich Einzelwerte und ETF. Ein zweites Portfolio ist eine Mischung aus 75% Substanz und 25% Dynamik. Die Aktienquote beträgt, da die Bank voll in Aktien investiert ist, 25%. Schwerpunkt bilden europäische Aktien mit 14%. Emerging Markets machen 3% aus. Im Text lesen wir, dass die Bank „anregt“, über ein Substanzportfolio nachzudenken. Dann würde aber unser Renditewunsch nicht erfüllt. Wenn dann Aktien hinzukämen, wäre über ein „konservatives Portfolio“ nachzudenken. Das Problem: Die Renditeerwartung für ein konservatives Depot beträgt 3% - doch ohne Erläuterungen, ob vor oder nach Kosten. So bleibt die Frage, wie die 2% nach Kosten und Steuern erreicht werden sollen. Das ist halbherzig und nicht nah genug am Kundenwunsch. Anschließend stellt die Bank noch ihre „Leistungspakete“ vor. Je mehr Leistungen der Kunde neben der reinen Vermögensverwaltung wünscht, desto teurer wird es. Für ein 2 Mio. Mandat verlangt die Bank mindestens 0,8% (in Klammern steht noch 0,9%), aber wir können nicht erkennen, warum diese beiden Werte aufgeführt werden. Hinzu kommt jeweils die Umsatzsteuer. Wer mehr Beratung wünscht, z. B. eine Erstanalyse des Vermögens, sollte das Paket „Komfort“ nehmen. Dieses kostet dann 1,1%. Der Wert in Klammern beträgt jetzt 1,0%. Wer es „exklusiv“ haben möchte und strategische Vermögensplanung und Analyse der Nachfolgesituation wünscht, muss dafür maximal 1,4% pro Jahr bezahlen.

Fazit Vermögensstrategie: Am Ende haben wir zwar sehen können, wie die Bank Vermögensverwaltung versteht. Wie sie aber konkret unser Geld anlegen möchte, bleibt letztendlich unbeantwortet. Das Thema „Zinssorgen“ finden wir überhaupt nicht erwähnt. So bleibt ein Geschmack von Halbherzigkeit und fehlender Individualität. Mitbewerber haben hier deutlich überzeugendere Leistungen gezeigt.

Fazit Portfolioqualität: Die Qualität des HSBC Portfolios ist durchschnittlich. Überzeugend ist der vergleichsweise geringe maximale Verlust, passabel die erwartbare Rendite, leider hoch die Anfälligkeit für einen Zinsruck von 1% nach oben.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Einblick in den «Trusted Wealth Manager 2024»

Wie Oberbanscheidt & Cie. Transparenz und Kundenvertrauen in Vermögensverwaltung fördert

Grafik envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Die Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungs GmbH mit Sitz in Kleve zeigt sich im neuesten «Trusted Wealth Manager» offen für Transparenz und Kundenkommunikation. Das Unternehmen bekräftigte seine Bereitschaft, Teile des Selbstauskunftsfragebogens zu beantworten, als Ergänzung zum laufenden Monitoring der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, was die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden bildet.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank für Kirche und Caritas eG in der Ausschreibung

Die Bank für Kirche und Caritas zeigt Verständnis

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Wer wie die Bank für Kirche und Caritas (BKC) ihr Geschäft nach eigener Aussage auf der Basis christlicher Werte betreibt und seit 20 Jahren nachhaltig wirtschaftet, scheint besonders geeignet für die Vermögensverwaltung der Stiftung Fliege sein, die sich auch seelsorgerisch betätigt. Im Jahr 1972 als eine Selbsthilfeeinrichtung für Kirchengemeinden, kirchlich-caritative Einrichtungen sowie deren Mitarbeiter gegründet, verfolgt sie den Anspruch, Finanzdienstleistungen ganzheitlich anzubieten.
  • Fuchs plus
  • BGH gestattet Staffelmiete nach Mietpreisbindung

Staffelmiete in der Sozialwohnung

Ein Vermieter darf für eine Sozialwohnung mit Mietpreisbindung auch eine Staffelmiete vereinbaren. Das ist dann möglich, wenn die Preisbindung absehbar endet. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden.
  • Fuchs plus
  • EU-Auktion für H2-Subventionen: Erfolgreich und preiswert

Geringe Subventionen für Wasserstoffprojekte

Unternehmen, die neue Wasserstoff-Anlagen in Europa planen, kommen mit sehr geringen Subventionen aus. Das ist das Ergebnis der ersten Subventions-Auktion für Wasserstoff-Anlagen durch die europäische Wasserstoffbank.
Zum Seitenanfang