Oppenheim mit komplizierter Performance Fee
- Stiftungsexpertise seit: 1824
- Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 180
- Betreutes Stiftungsvermögen: 2.000 Mio. EUR
- Unterstützung während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
- Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
- Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
- Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
- Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
- Unterstützung bei Fundraising
- Strategiegespräche
- Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht durch aktive, zeitnahe Information
- Rechnungslegung
- Jahresabschluss
- Förderverwaltung
- Mitarbeit in Stiftungsgremien
- Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Der Anlagevorschlag
Sal. Oppenheim überzeugte in den Vorjahren stets mit seinen schriftlichen Unterlagen. Auch diesmal zeigen die ersten Seiten des Vorschlags zunächst die Wünsche der Stiftung präzise auf. Auch die Darstellung des Gesamtvermögens ist gelungen. Die Aussage, die Stiftungsverantwortlichen seien eher defensiv aufgestellt, stimmt. Doch es fehlt an der Brillanz, die wir aus den Vorjahren kennen. Dem Vorschlag fehlt das Besondere, die durchschlagende Überzeugungskraft. Die Präsentation selbst ist gut gemacht, sie enthält viele Grafiken, wirkt aber an etlichen Stellen eher wie Werbung aus der Marketingabteilung. Konkret rät Oppenheim der Stiftung zu folgender Allokation: 62,0 % Renten, 33,0 % Aktien, 5,0 % Rohstoffe, 0,0 % Liquidität. Ausführlich beschäftigt sich die Bank mit der künftigen Wertentwicklung. Mehrere Tabellen und Grafiken sollen die Expertise unterstützen. Präzise benennt die Bank wichtige Risikokennzahlen. Der maximale Verlust nach zehn Jahren wird mit ca. 10,3 % benannt. Allerdings sind damit nur 95 % der möglichen Fälle abgebildet. Theoretisch sind also auch höhere Verluste denkbar. Und: 3,3 % Rendite p. a. kann die Stiftung in den nächsten 10 Jahren erwarten. Allerdings ist der Nicht-Fachmann mit den Darstellungen und Erläuterungen schnell überfordert. Das schaffen andere Häuser besser. Punkten kann die Bank mit einer Ausschüttungsprognose. Satte 45.000 Euro plant sie pro Jahr ein. Den Detaillierungsgrad, den andere Häuser an dieser Stelle liefern, sehen wir aber nicht. Die Bank empfiehlt eine All-in-fee ohne Performance abhängigen Anteil. Diese beträgt dann vergleichsweise hohe 1 % zzgl. Umsatzsteuer. Kompliziert wird’s bei der Performance Fee. Die Basisgebühr bei Oppenheim beträgt 0,8 % p. a. – wohl zzgl. Umsatzsteuer. Als zusätzliche performanceabhängige Vergütung schlägt die Bank vor mit einem „Cap“, einer Obergrenze, zu arbeiten. Maximal 0,5 % p. a. plus Umsatzsteuer sollen als performanceabhängige Vergütung anfallen – also auf jeden Euro Zugewinn, den die Bank für die Stiftung erwirtschaftet, 5 Cent für Oppenheim. Wenn die Performance 1,5 % übersteigt, verdient die Bank daran sogar 15 % des Mehrertrags, also 15 Cent auf jeden erwirtschafteten Euro. Das ist nicht ganz leicht zu verstehen. Deshalb hat die Bank dazu eine Grafik erstellt und ihr Gebührenmodell an einem Beispiel erläutert. Das ist vorbildlich und Benchmark in diesem Anforderungsteil. Es gibt auch keine High-Water-Mark, die der Stiftung wichtig ist. Sie besagt, dass die Performancegebühr nach einem „Taucher“ erst dann wieder anfällt, wenn der bereits erreichte Portfoliohöchststand überschritten wird.FAZIT:
Mit dieser Leistung knüpft Sal. Oppenheim nicht an die herausragenden Angebote der Vorjahre an. Die Bank liefert Ordentliches, aber nicht so Überzeugendes wie etliche Mitbewerber. Zudem verlangt sie eine vergleichweise hohe Gebühr. So reicht es diesmal nicht in die Endauswahl im Beauty Contest.