Jerusalem: „Bibi“ droht die Anklage
Zum ersten Mal in der Geschichte Israels droht einem diensthabenden Ministerpräsidenten eine Anklage. Gegen Benjamin Netanjahu laufen drei Untersuchungen wegen seiner Beziehungen zu Geschäftsleuten und Medienbesitzern. Die Entscheidung liegt jetzt bei Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit. Zwar sagt Netanyahu, dass er nicht zurücktreten werde. Aber wenn eine Anklage erhoben wird, könnte der Oberste Gerichtshof prüfen, ob er im Amt bleiben kann – wenn seine Koalitionspartner von Sozialkonservativen, Zionisten und ultraothodoxen Parteien ihn nicht ohnehin im Stich lassen. Dennoch zeigen Umfragen, dass die Koalition von Netanyahu die Opposition in einer Wahl schlägt. Die nächste Parlamentswahl steht bis November 2019 an.