LGT Bank: Überzeugend im Prozess, weniger bei der Inflationserwartung
Auch bei der LGT beginnt der Investmentprozess mit der strategischen Vermögensallokation. Die Bank verwendet eine breite Palette traditioneller und alternativer Anlageklassen mit dem Ziel einer optimalen Diversifikation. Die Experten des Hauses wählen Best-in-Class-Instrumente auf Basis von Fundamentalanalysen, Qualitätsfaktoren, ESG-Kriterien und dem Ausschluss von Unternehmen aus, die im Bereich umstrittene Waffen und Kraftwerkskohle tätig sind.
Dann erfolgt, basierend auf qualitativen und quantitativen Faktoren, der Portfolioaufbau. Portfoliorisiken werden kontinuierlich überwacht. Die Bank investiert global in alle traditionellen und alternativen Anlageklassen. Für Anleihen, Aktien und Fonds verlässt sie sich auf ihre internen Research-Teams. Von dort kommen die Anlageempfehlungen. Im Bereich nachhaltiger Anlagen bewertet die Bank nach einem eigens entwickelten Analysesystem, dem LGT ESG-Cockpit, Unternehmensführung, Umwelt und Soziales der verschiedenen Emittenten anhand ausgewählter Schlüssel-Indikatoren (KPI).
Blick auf die Nachhaltigkeitskomponente
Das LGT Sustainability Rating zeigt den Kunden, wie nachhaltig ihr Anlageportfolio aufgestellt ist. Zudem bietet die LGT ihren Kunden hauseigene Impact-Investing-Lösungen und Venture Philanthropy Engagements an. Die LGT betreibt Research für die Anlageklassen Geldmarkt, Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Hedge Funds, Private Equity, indirekte Immobilienanlagen. Im Rahmen eines detaillierten, regelmäßig alle 2 bis 3 Jahre stattfindenden Review Prozesses werden bestehende Anlageklassen hinterfragt und neue evaluiert. Dabei müssen diese Anlageklassen im Portfoliokontext einen optimalen Renditebeitrag oder Diversifikationseffekt beisteuern.
In der diskretionären Vermögensverwaltung – hier handelt die Bank vollverantwortlich für das Kundenportfolio – setzt die LGT „moderat“ Anlagefonds von LGT Capital Partners ein. Die Auswahl erfolgt nach einem Best-in-Class Ansatz. Im Konzernverbund sind im Schnitt ca. 11% bzw. 8% für ein ausgewogenes Mandat mit alternativen Anlagen in den Kundenportfolios.
Praxiseindruck: ebenfalls überzeugend
Gegenüber den Privatkunden als auch gegenüber der Fachjury im Beauty Contest gelingt es der LGT ihren Investmentprozess verständlich herüberzubringen. Sie leitet ihre Schritte klar und nachvollziehbar von den Kundenvorgaben ab und stellt ihr Vorgehen auch im Anlagevorschlag sehr gut nachvollziehbar dar. Erstaunen ruft allerdings die langfristige, sehr optimistisch erscheinende Inflationsprognose i. H. v. 2,2 % auf Sicht der nächsten zehn Jahre. Dies erscheint angesichts der aktuellen Inflationszahlen und selbst der aktuellen EZB-Prognose von 3,5 % für 2023 aus Sicht der Fuchs | Richter Prüfinstanz reichlich optimistisch.
Die LGT begründet ihre Prognose mit dem konzertierten Vorgehen der Staaten und Notenbanken gegen inflationäre Tendenzen. Außerdem seien die Inflationstreiber in Form der Energiepreise und der Basiseffekt temporär. Eben weil es so schwierig ist, langfristige Inflationsprognosen zu machen, wäre an dieser Stelle ein Verweis auf unterschiedliche Inflationsszenarien von Vorteil gewesen.
Im Anlagevorschlag klar besser als die Benchmark
Mittels Währungshedging (Absicherung) im wesentlichen zum US-Dollar, hat die LGT Fremdwährungsrisiken im Anlagevorschlag zugunsten einer besseren Risiko-Rendite-Relation transformiert und sticht die Benchmark klar aus.