Kupfer bringt Cash
Neben Rio Tinto und BHP Billiton ist Vale der drittgrößte Minenkonzern der Welt und mit einem Marktanteil von 35% der größte Exporteuer von Eisenerz weltweit. Zweites großes Standbein ist die Nickelförderung, daneben produziert der breit diversifizierte Konzern auch Kohle, Kupfer, Platinmetalle, Gold, Silber und Kobalt sowie Kaliumkarbonat, Phosphate und Düngemittel.
Neben seinem Kerngeschäft betreibt Vale auch Infrastrukturprojekte und führt die Logistik der eigenen Produkte zum Großteil in Eigenregie. Der Konzern besitzt ein riesiges Schienennetz, Häfen sowie eine Flotte zum Transport von Eisenerz. Über diverse Beteiligungen ist der Rohstoffriese im Energie- und Stahlgeschäft aktiv.
Die hohe Nachfrage aus China beschert Vale aktuell stark steigende Umsätze. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres kletterte der Umsatz um 23,6% auf 33,9 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn je Aktie stieg im Vergleich zum Vorjahr sogar noch deutlicher und erreichte 1,05 USD (plus 38,3%). Frische Wachstumsimpulse brachten die noch vor Jahren als Randprodukte gehandelten Rohstoffe Kohle und Kobalt. Während sich der Kohlepreis um durchschnittlich 50% verteuerte, hat sich der Kobaltpreis binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt. Die steigende Nachfrage aus der Automobilindustrie (E-Mobilität, Akkus) treibt die Preise hoch.
Vale will Kupferangebot ausbauen
Mit dem hohen Cashflow möchte der Rohstoffriese nun sein Kupferangebot deutlich erweitern. Noch in diesem Monat dürfte Vale ein 1-Milliarde-USD-Projekt zum Ausbau seiner brasilianischen Kupferaktivitäten genehmigen. Mit dem Bau der Salobo-Mine will Vale die Produktionskapazität der Mine um etwa 50.000 Tonnen Kupfer pro Jahr steigern (aktuell: 200.000 Tonnen). Da die weltweiten Kupfervorräte zurückgehen und gleichzeitig die Nachfrage nach dem Industriemetall stetig steigt, ist die Produktionserweiterung strategisch sinnvoll.
Vale ist trotz des jüngsten Kursanstiegs günstig bewertet. Mit dem hohen Cash-Flow wurde die Nettoverschuldung deutlich reduziert. Sie liegt mit 11,5 Mrd. USD inzwischen auf dem niedrigsten Stand seit 2011. Auf der anderen Seite steigt die Dividende auf ein Vier-Jahres-Hoch und zusätzlich sollen eigene Aktien im Wert von bis zu 1 Mrd. USD zurück gekauft werden. Langfristig orientierte Anleger kaufen eine erste Position und nutzen mögliche Rücksetzer für Nachkäufe.
Empfehlung:
kaufen, Nachkaufen um 11,50 Euro
Kursziel:
16 EUR, Stop-Loss unter 10,50 Euro