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Vermögensanlage

Besser selbst verwalten?

Drum prüfe, wer sich bindet: die Leistungen von Vermögensverwaltern unterscheiden sich deutlich. Auch wenn die Beauftragung eines Verwalters gegenüber der Selbstverwaltung Vorteile hat, sollten Anleger genau hinschauen.
28% von über 3.800 untersuchten Aktien- und Rentenfonds gelang es im Jahr 2015 nicht, ihre Benchmark zu schlagen. Werden 10 Jahre Anlagedauer betrachtet, waren nur noch 19% besser. Die Private Banking Prüfinstanz – der Zusammenschluss aus Verlag Fuchsbriefe und Dr. Richter | IQF – untersucht seit 2011 systematisch die Leistungen der Vermögensverwalter. In verschiedenen Runden, die jeweils 5 Jahre lang laufen, zeigen Vermögensverwalter aus dem deutschsprachigen Raum ihr Können. Die Leistungen von Profis werden an einem einfach strukturierten Depot aus ETFs gemessen. Die simple Überlegung: Ein Vermögender könnte sich durch das Lesen einiger Anlegerleitfäden und mit Hilfe von Internetportalen schnell ein gut diversifiziertes Portfolio bauen. Dann spart er sämtliche Vermögensverwalter-Kosten, die grob 1% p. a. betragen. Es lohnt sich für den Vermögenden also, erst dann einen Profi hinzuzuziehen, wenn dieser signifikant besser ist als das selbstgebaute Depot. Beim Performanceprojekt IV werden 3 Mio. Euro verwaltet. 73 Vermögensverwalter sind seit Anfang 2016 dabei, dieses Geld zu vermehren. Bis Ende 2020 läuft der Wettbewerb. Die Zielvorgabe: Maximal 15% Verlust vom Höchststand sind erträglich. 30.000 EUR werden jährlich für den Konsum entnommen. Nach fünf Jahren soll mindestens das Anfangsvermögen nach Kosten, Steuern und Entnahmen vorhanden sein. Bei 15% maximalen Verlust können bei einem Indexfonds-Depot – so die Faustregel – 30% Aktien ins Depot. Daher ist das „Laien-Depot“ schnell gebaut: 30% in internationale Aktien. 70% gehen jeweils zur Hälfte in internationale Staatsanleihen und europäische Unternehmensanleihen. Das aktuelle Ergebnis: So strukturiert sind aus 3 Mio. EUR – nach allen Entnahmen – bis dato 3.182.171 EUR geworden. 34 Vermögensverwalter haben ein besseres Ergebnis erzielt, wobei viele bei ca. 3.300.000 EUR liegen. Für Anleger ist aber auch die Frage wichtig, mit wieviel „Stress“ das Ergebnis erreicht wurde. Wird diese Komponente mit betrachtet, landet das Bench-mark-Depot ebenfalls auf dem 35. Platz. Das spricht sehr wohl dafür, Profis einzuschalten, denn das „Benchmarkdepot“ liegt etwas über der Mittellinie. Und dies ist die schlechte Nachricht: Mehr als die Hälfte der Vermögensverwalter liegt schlechter als das vom Anleger selbst gebaute Depot. Wenn man den Erfolgsfaktor der Top-Häuser sucht, fällt auf: Die Profis sind flexibler. Das Benchmarkdepot hat internationale Aktien gewählt. Das ist gut für die Diversifikation, aber die Euro-Stärke hat einen Großteil der Gewinne wieder vernichtet. Wenn die Profis z. B. Europa übergewichtet haben, wurde auch mehr Ertrag erwirtschaftet.

Stiftungsportfolio

Bald 3 Jahre lang läuft das Performanceprojekt III. Hier werden für eine Stiftung 5 Mio. Euro verwaltet. Der Stiftungsvorstand hat es sich noch leichter gemacht und lediglich in zwei ETFs investiert. 40 % internationale Dividendenaktien, der Rest in europäische Staatsanleihen. Dies ist die Messlatte für 51 Vermögensprofis. Das „Einfach-Depot“ liegt im reinen Wertvergleich aktuell auf Platz 19. Der Mehrwert beträgt 581.000 EUR. Werden die Risikokomponenten berücksichtigt, ist es Rang 17. Der Grund für dieses gute Ergebnis des „Laien-Depots“: Viele Vermögensverwalter haben zu wenig ordentliche Erträge produziert. Es geht also ohne Profis, kostet aber Rendite. Die höheren Kosten, die Vermögensverwaltungen erzeugen, bringen auch einen deutlichen Zugewinn. Doch leider gibt es auch viele Manager, die ihr Geld nicht wert sind. Sie kosten nicht nur die + /- 1 % Jahresgebühren.

Fazit: Vermögende sollten also durchaus die Leistungen von Vermögensverwaltern in Anspruch nehmen. Aber nicht blind einem scheinbar „guten Namen“ vertrauen.

Achtung: Schlagzeilen wie „Kaum ein Fondsmanager schlägt den Index“ führen in die Irre. Dort wird verglichen, ob ein Aktien- oder Rentenprofi in seiner Spezialdisziplin (z. B. deutsche Aktien) besser ist als ein Indexfonds (z. B. DAX 30). Eben weil das sehr schwierig ist, setzen die guten Vermögensverwalter viele Indexfonds ein.

Hinweis: Registrierte Nutzer können kostenlos börsentäglich die Entwicklung in den Performanceprojekten beobachten (www.prüfinstanz.de). 

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