Goldpreis bekommt neuen Schwung
In den Goldpreis kommt erneut Bewegung. Wie von uns Ende Februar erwartet, hat der Goldpreis zunächst noch einmal seinen Unterstützungsbereich um 1.300 USD je Feinunze getestet (siehe FD vom 23.02.18). Jetzt ziehen die Edelmetallnotierungen wieder an. Selbst die zur Wochenmitte verkündete, von allen Marktteilnehmern erwartete Zinsanhebung in den USA konnte den Preisanstieg des gelben Edelmetalls nicht bremsen.
Der neue US-Notenbank-Chef Jerome Powell bereitet den Markt schon auf weitere Zinserhöhungen vor. Er setzt den vorsichtigen Zinserhöhungsprozess seiner Vorgängerin Janet Yellen nahtlos fort. Zinssteigerungen dürften vor allem dann kommen, wenn sich die Inflation stärker als bislang erwartet entwickelt. Offenbar nehmen die Goldhändler die Inflationsaussagen auf und gewichten Gold als Inflationsschutz in ihren Anlageportfolios höher.
Die Türkei kauft kräftig ein
Die Nachfrage-Seite bei Gold wird derzeit auch durch kräftige Goldkäufe der Türkei unterstützt. Nach aktuellen Marktstatistiken hat die Türkei im vergangenen Jahr insgesamt 370 t Gold importiert – mehr als dreimal soviel wie 2016 mit 106,1 t. Damit stiegen die Goldkäufe im letzten Jahr auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen an der Istanbuler Börse im Jahr 1995. In diesem Jahr setzt sich der Trend fort. Im Januar importierte die Türkei 44,47 t und im Februar 16,03 t Gold.
Inzwischen ist die Türkei auf Platz 11 der Länder mit den größten Goldreserven. Der Grund hinter den Goldkäufen ist schnell gefunden: Die türkische Währung steht massiv unter Druck. Mit der Diversifikation der Devisenreserven (steigender Goldanteil) will das Land die Dollar- und Euro-Abhängigkeit verkleinern.
Fazit: Der Goldpreis steht vor dem nächsten Aufwärtsschub. Fällt diesmal der Kurswiderstand bei rund 1.360 bis 1.375 US-Dollar je Unze, dürfte es zügig über die Marke von 1.400 USD gehen.
Empfehlung: Für Investoren eignet sich Xetra-Gold (ISIN: DE 000 A0S 9GB 0); aktive Anleger spekulieren mit Hebelzertifikaten oder Call-Optionsscheinen auf den Preisanstieg (Beispiel ISIN: DE 000 DT1 SGN 3 – K.O. Schwelle bei 970,735 USD – Hebel ca. 10).