Wertvolle Rahmen im Blick
Liebhaber, die sich mit alten Rahmen beschäftigen, können hohe Profite machen. Denn jedes Kunstwerk benötigt den passenden Rahmen. Zuweilen entsteht erst aus dem Zusammenspiel von Gemälde und Rahmen ein Gesamtkunstwerk. Überall in Museen, Geschäftsräumen und Sammlungen fallen immer wieder Gemälde und Grafiken auf, die in wunderschönen Rahmen gehalten, dem Kunstwerk erst so richtig Gewicht verleihen.
Das Kunstwerk entsteht im Zusammenwirken
Gemälde und Rahmen gehören unzertrennlich zusammen. Wie sähe wohl ein wertvolles Gemälde, etwa von Max Liebermann, Lyonel Feininger oder Emil Nolde oder auch eine Grafikserie von Anton van Dyck oder Lovis Corinth, in schnöden Metall-, Plastik- oder auch billigen Holzrahmen aus?
Die Kirchen waren in diesem Metier die Trendsetter. Sie haben es mit der Verwendung von extravaganten Rahmen schon vor Hunderten von Jahren vorgemacht. Seit der Renaissance gehörte es lange zum guten Ton, einem Kunstwerk unbedingt den perfekt zu ihm passenden Rahmen beizugeben. Diese Rahmen wurden teilweise aufwendig von Hand geschnitzt, waren eine Erweiterung des Gemäldes und gaben ihm den letzten Schliff. Renommierte Holzschnitzerateliers hatten dazu eigens künstlerisch begabte Handwerker abgestellt.
Der zweite Weltkrieg zerstörte auch viele wertvolle Rahmen
Einen gewaltigen Schaden richtete der Zweite Weltkrieg an. Damals gingen enorme Mengen historischer und wertvoller Rahmen unwiederbringlich verloren. Das fällt noch heute in den Räumen vieler Bildergalerien oder bei Auktionen auf. Manchmal fehlen die Rahmen oder die Kunstwerke sind in schlechten und auf alt gemachten Rahmen gehalten.
Die Frage für Sammler und Investoren lautet daher: Woher alte und echte Rahmen bekommen? So einfach es klingt, aber auf großen Flohmärkten (nicht auf Antikmärkten) können Sammler wahre Sternstunden erleben. Oft gibt es auf solchen Märkten eine Vielzahl wirklich alter Rahmen. Auch Geschäfte für Haushaltsauflösungen können eine Goldgrube sein.
Die Preise für echte und alte Rahmen gehen weit auseinander. Für einen mittelgroßen Rahmen vergoldet sind 30 bis 80 Euro zu bezahlen. Das ist dann der Fall, wenn der Verkäufer dem Rahmen keine Bedeutung zumisst und ihn als Nebenprodukt betrachtet. Für Rahmen ab einer Kantenlänge von einem Meter müssen bis 150 Euro bezahlt werden. Wichtig ist, dass die Glasplatte mit dabei ist. Das gilt besonders für runde Rahmen.
Altes Holz macht den Wert
Wichtig für den Kauf- und auch Verkaufspreis ist, ob es sich um wirklich altes Holz handelt. Das ist mit ein wenig Übung bei einem Blick auf die Rückseite des Rahmens zu erkennen (Risse, Vergilbungen).
Selbst angeschlagene Rahmen können ein lohnendes Investment sein. Mit Vergolderwachs, das es in Künstlerbedarfsgeschäften gibt, kann fast jeder Rahmen wieder veredelt werden. Erst leicht und fein anschleifen, dann in passender Goldfarbnuance auf die abgesprungene Vergoldung auftragen – schon wird der Rahmen wieder elegant. Echte Blattvergoldung wären für den täglichen Umgang allerdings etwas zu viel Aufwand.
Der passende Rahmen kann man häufig wertsteigernd verkaufen
Käufer für gute alte Rahmen gibt es viele. Fast jedes Einrahmungsgeschäft, jedes Museum und auch Sammler bezahlen für schöne Rahmen, die perfekt zum Gemälde passen, gute Preise. Bei einer Investition von 150 Euro in einen Rahmen sind im Verkauf Preise des vier- bis fünffachen zu erzielen.
Der Marktbedarf ist enorm. Am Londoner und Amsterdamer Gemäldemarkt ist es normal, dass Aufkäufer regelmäßig sogar bis nach Buenos Aires und Mexico City fliegen, um entsprechende alte Rahmen – selbst solche, die stark renovierungsbedürftig sind – zu kaufen und für ihre Gemälde teilweise aufwendig zu richten. Offenbar sind das aber Flüge, die sich lohnen.
Fazit:
Das Sammeln alter Bilderrahmen kann extrem lohnenswert sein. Die Sparte ist ganz zu Unrecht bei vielen Liebhabern völlig verkannt.