Auf schlimm folgt schlimmer
Bad News … Der IWF schraubt seine Erwartungen an die Weltkonjunktur weiter runter. In seinem turnusmäßigen Update hat er die – ohnehin bereits auf "globale Rezession" lautende Prognose für das laufende Jahr – noch einmal nach unten korrigiert. Das globale BIP wird demnach nicht um 3%, wie im April skizziert, sondern um 4,9% sinken. Zu Jahresbeginn wurde noch ein Zuwachs um 3,3% geschätzt.
Dahinter steht zunächst eine Anpassung. Das erste Quartal ist schlechter ausgefallen als prognostiziert. Das führt zwangsläufig zu niedrigeren Ausgangswerten für den Rest des Jahres. Vor allem der private Konsum entwickelt sich schlechter als zunächst unterstellt.
Industriestaaten hart getroffen
Davon sind insbesondere die etablierten Industriestaaten betroffen. Für sie nimmt der IWF jetzt einen BIP-Rückgang um 8% statt 6,1% an. Die nachfolgende Erholung fällt mit 4,8% noch geringer aus als zuvor angenommen (5,1%). Diese Gruppe wird erst um die Jahreswende 2021/22 den Stand von Anfang 2019 erreichen.
Der Eurozone wird zunächst der stärkste Einbruch zugeschrieben (-10,2%). Es folgt eine Erholung mit 6% Wachstum. Demgegenüber soll es in den USA mit -8% gefolgt von +4,5% etwas gemächlicher zugehen.
Angst vor der zweiten Welle
Diese Projektion setzt darauf, dass es weder in Europa noch in den USA zu einer zweiten Corona-Welle kommt. Das aber ist zumindest für die USA aufgrund der neueren Daten unwahrscheinlich. Ebenso scheint der Einbruch des privaten Konsums in der Eurozone aufgrund der aktuelleren Daten überschätzt. Die Eurozone wird etwas besser und die USA etwas schlechter abschneiden als vom IWF geschätzt.
Interessant als Anlageziel sind ohnehin eher die Emerging Markets. Für sie setzt der IWF einen Rückgang um "nur" 3% in diesem und einen Zuwachs von 5,9% im nächsten Jahr an.
Fazit: In diesen Zeiten bieten Festzinsanlagen (zu) wenig Rendite für die übernommenen Risiken, vor allem in den G-3 Währungen. Die Emerging Markets halten die besseren Alternativen bereit (s. S. 3).