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Vermögensstrategie

Safety first

Die Börse scheint den Blick für realwirtschaftliche Entwicklungen aus dem Blick zu verlieren. Ein ähnliches Szenario wie zum Jahreswechsel 2014/15 ist nicht auszuschließen.

Die Börsen kennen gerade nur eine Richtung – nach oben. Gerade hat der DAX sogar die 200 Tagelinie übersprungen. Diese markiert den langfristigen Trend. Der Index eröffnet sich damit technisch weiteres Kurssteigerungspotenzial bis in den Bereich des Allzeithochs bei knapp über 13.000 Zählern, wenn der Index nachhaltig den Sprung über die Marke von 12.000 Punkten schafft.

Das zweite Börsenquartal 2019 dürfte somit einen Anlauf auf alte Höchststände bringen. Kurzfristig haben die Aktienmärkte eine hohe Aufwärtsdynamik. Die könnte die Indizes noch weiter in die Höhe ziehen. Ein Treiber dürfte sein, dass etliche Institutionelle an der Seitenlinie stehen. Zudem sind einige Investoren im Börsenrutsch noch zum Jahresende 2018 aus dem Markt gegangen. Viele dieser Anleger steigen jetzt ein und schieben die Märkte somit weiter an.

Die Aktienmärkte entkoppeln sich aber gerade extrem von der realen wirtschaftlichen Entwicklung. Denn die Konjunkturzahlen verschlechtern sich weiter. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind im Februar stark eingebrochen (-4,2%). Schon im Januar waren die neuen Aufträge aufgrund schwacher Auslandnachfrage um 2,1% zurückgegangen.

Die wirtschaftlichen Rahmendaten verschlechtern sich in der Breite. Auch mit Blick auf 2020 gibt es etliche Stolpersteine. Der Fachkräftemangel bremst und verteuert Arbeit. Die für Deutschland wichtige Autoindustrie steht weiter unter Druck. Der Zollstreit USA/ China und USA/Europ schwelt weiter. Das Thema Brexit wird auf die lange Bank geschoben, dürfte weiter für Unischerheit sorgen.

Die Politik in Berlin stützt die Rahmenbedingungen für Unternehmen nicht. Im Gegenteil: Gerade die massiven Leistungsausweitungen in der Rentenversicherung werden zu einer Finanzierungsdebatte führen. Das wird zwangsweise auf steigende Schulden oder steigende Steuern hinauslaufen. Für Unternehmen ein wenig attraktives Umfeld.

Die Börse feiert das weiter billige Geld und blendet diese fundamentalen und realwirtschaftlichen Risiken aus. Aber: Notenbanken können zwar Geld billig machen und Liquidität bereitstellen. Sie können aber die Konjunktur nicht steuern – schon gar nicht global.

Der Einfluss der Geldpolitik der Notenbanken auf die Realwirtschaft ist begrenzt. Ohnehin halten wir es für kritisch, dass die Marktmechanismen wegen
des billigen Geldes außer Kraft gesetzt werden. Kranke Unternehmen werden mit günstigen Krediten am Leben erhalten. Staaten können sich viel zu günstig finanzieren und wirtschaften langfristig unsolide.

Für die Börse rechnen wir nun mit einem Verlauf wie zum Jahreswechsel 2014/15. Damals schossen die Kurse nach einem tiefen Taucher zu Weihnachten steil in die Höhe, weil die EZB ihre Geldpolitik erneut gelockert hatte. Dieser Tage erleben wir das erneut. EZB, US-Notenbank, Japan und China bleiben extrem expansiv, die Zinsen bleiben ab Boden.

Damals erreichte der DAX den Höhepunkt Mitte April – und legte dann scharf den Rückwärtsgang ein. Diesmal könnte der DAX bis 13.500 Punkte steigen. Die Realwirtschaft dauerhaft ausblenden wird er nicht.

Fazit

Die Börsen rennen blind für die realwirtschaftlichen Entwicklungen nach oben. Anleger ziehen mit, sichern Kursgewinne aber konsequent und steigend ab und machen sich bereit zum Absprung. Auch Short-Produkte, Gold und Silber kommen jetzt zur Absicherung wieder auf die Kauflisten.

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