Qualität vor Quantität
"Wir zählen zu der Elite der Vermögensverwalter. Unser Handeln orientiert sich dabei an den Geschäften und Errungenschaften unserer legendären Wegbereiter – der Augsburger Kaufmannsfamilie Fugger." Mit diesen Worten, die viel Selbst- und Traditionsbewusstsein dokumentieren, wird der Besucher der Website der Fürst Fugger Privatbank begrüßt. Man sehe sich nicht als Privatbank für den schnellen Erfolg, sondern stehe für dauerhafte Werte und nachhaltige Vermögensverwaltung.
"Unsere Werte bilden die Basis, um Ihre Zukunft erfolgreich und sicher zu gestalten. Die Fürst Fugger Privatbank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden", so das Versprechen. Heute wie auch vor 530 Jahren gelte die Formel: Qualität vor Quantität. Mit Unabhängigkeit, Individualität und Kontinuität steht die Fürst Fugger Privatbank für ein vertrauensvolles Private Banking. Wir freuen uns darauf, diese Traditionsbank kennen zu lernen. Ob sie wohl mehr zu bieten hat als es unser ETF-Abenteuer tut?
Der Kunde und sein Anliegen
Wir sind mit unserem Partner gerade in Köln zusammengezogen und suchen nach einer größeren gemeinsamen Wohnung. Wir stehen beide beruflich auf eigenen Beinen, daher möchten wir das Geld, das die Oma großzügigerweise für uns angelegt hat und das nun in zwei Raten zur Auszahlung kommen, auf absehbare Zeit nicht anfassen. Unsere Idee ist es, das Kapital für größere Anschaffungen in fernerer Zukunft bzw. als Absicherung im Alter gut betreut und gewinnoptimiert angelegt zu wissen. Unsere mittelfristigen Ziele sind daher die Familiengründung in den nächsten Jahren, ein Eigenheim oder vielleicht sogar die Auswanderung nach Kolumbien. Partner und Kinder sollen an dem Vermögen angemessen teilhaben. Langfristig wollen wir unser Auskommen im Alter sichern.
Eine unserer Freundinnen hat eine Ausbildung im Private Banking gemacht und uns geraten, uns einmal mit der Commerzbank in Verbindung zu setzen. Da wir in Finanzdingen kein Experte sind, wollen wir uns erst einmal ganz offen und unverbindlich beraten lassen. Zwar haben wir bereits bei justETF ein wenig herumexperimentiert und uns ein Depot zusammengebaut. Aber durch die Kapriolen der Börse im Herbst vergangenen Jahres sind wir doch sehr unsicher geworden, ob wir eine solche Summe wirklich ohne Beratung anlegen wollen. Wir möchten vor allem wissen, ob die Bank uns einen Mehrwert gegenüber ETFs bieten kann, der die sehr wahrscheinlich höheren Kosten rechtfertigt. Daneben interessiert uns, ob die Bank auf unseren Wunsch nach ethisch vertretbaren bzw. nachhaltigen Investments adäquat eingehen kann. Wir möchten idealerweise beispielsweise keine Produktion und keinen Handel mit Nahrungsmitteln wie etwa Weizen und Wasser sowie mit Waffen unterstützen.
Der telefonische Erstkontakt
Das
Vorgespräch können wir nur über ein Onlineformular auf der Webseite anbahnen. Das ist ungewöhnlich. Das Formular will wissen, ob wir mehr als 250.000 Euro anlegen wollen. Danach erscheint eine automatische Abfrage, die uns fragt, wie wir kontaktiert werden möchten. Wir geben "Telefon" ein, werden aber nicht angerufen, sondern erhalten stattdessen direkt drei Terminvorschläge von einem Mitarbeiter zugesandt. Da alle drei nicht passen bzw. außerhalb der Zeit liegen, in der Berufstätige derlei Termine erledigen können, rufen wir an. Wir erreichen einen Assistenaten, der in den Kalender des Beraters schauen kann und uns einen Wunschtermin zusichert.
Ein Vorgespräch gebe es nicht, erfahren wir noch, wir sollten gleich zum Gespräch in der Kölner Apostelnstraße erscheinen. Ein Protokoll oder eine Terminbestätigung erreichen uns nicht. Auch einen Hinweis darauf, ob das Gespräch mitgeschnitten wird, erhalten wir nicht. Also, so ganz optimal erscheint uns der Start nicht. Wie will sich der Berater mit den wenigen Informationen, die er von uns bekommen hat, vorbereiten? Aber wir wollen nicht vorschnell urteilen, sondern das Gespräch abwarten.
Das Gespräch mit den Beratern vor Ort
Wir begeben uns zu dem Geäude, in dem die Bank ihren Sitz hat und in dem noch weitere Firmen sitzen. Wir klingeln und geben dem Assistenten an der Gegensprechanlage unseren Namen bekannt. Darauhin werden wir freundlich und mit den Worten "Wir erwarten Sie" gebeten, in den dritten Stock zu fahren. Der Berater steht direkt an der Aufzugstür und nimmt ums persönlich mit festem Händedruck und freundlichen Worten im Empfang. Wir werden direkt in kleinen, hellen Raum mit Blick auf St. Aposteln und den Heumarkt geführt. Eine schwere Holztür schließt hinter uns und wir nehmen zu zweit an dem kleinem rundem Tisch Platz, der dafür zur Verfügung steht.
In einem Aufsteller am Zimmerrand entdecken wir Infomaterial zum Haus, auf dem Tisch liegenedle Notizblöcke mit Wappen und Kugelschreiber bereit. Wir werden gefragt, wo wir sitzen möchten und entscheiden uns für einen Stuhl, der zum Fenster zeigt, um den Ausblick genießen zu können. Die angenehme und sehr diskrete Atmosphäre entspannt uns und wir sind gespannt auf das folgende Gespräch.
Berater klärt umfassend auf
Der Berater beginnt das Gespräch mit der Bemerkung, dass er sich gern ein möglichst umfassendes Bild von unserer Lebenssituation und unseren finanziellen Interessen machen und dafür die Zeit heute effizient nutzen möchte. Er sei bereits grob über unser Anliegen informiert, da wir es per E-Mail schon kurz skizziert hätten. Es sie ihm wichtig, dass wir das heutige Gespräch mit einem gutem Überblick verlassen, weshalb er nun eingangs unsere Daten und Erfahrungen sowie Wünsche erfassen werde. Schade, dass ein paar Grundregeln wie Übergabe einer Visitenkarte, Vorstellen der eigenen Person und die Frage, wie viel Zeit wir mitgebracht haben, unbeachtet bleiben.
Zunächst klärt der Berater über Datenschutz und Vertraulichkeit auf sowie darüber, dass die Bank auf Basis des Wertpapierhandelsgesetzes agiert. Er erklärt uns, wie er das Gespräch aufbauen möchte. Wir sollten in einem ersten Schritt unser Anliege noch einmal detailliert darstellen, danach gehe es mithilfe eines Fragebogens darum, gezielt Fragen zu unserer Vermögenssituation zu stellen, um die darauf basierenden Beratungsgrunsätze möglichst konkret festzulegen.
Fragebogen zügig abgearbeitet
Wir erzählen nun unsere Geschichte von der Versicherung, die Oma für uns abgeschlossen hat, und dass in zwei Jahren die gleiche Summe zu erwarten ist. Auch, dass wir und unser Partner finanziell gut auf eigenen Füßen stehen und das Kapital daher im Prinzip erst einmal nicht angreifen wollen, geben wir zu Protokoll. Daraufhin schlägt der Berater vor, zunächst mit den ersten 750.000 Euro zu arbeiten und im Jahr 2021 nach der zweiten Tranche nachjustieren. Er macht deutlich, dass es ihm wichtig sei pragamtisch zu agieren. Das kommt uns sehr entgegen.
Nachdem er uns ein wenig in die Welt der Anlageberatung und -verwaltung eingefährt hat, geht er zügig und strukturiert durch den Fragebogen, mit dessen Hilfe unsere Einkommens-, Vermögenssituation, Wünsche, Vorerfahrungen mit Anlagen, Lebensumstände etc. erfasst werden. Die Frage, welches Ziel wir konkret mit dem Gespräch verbinden, nutezn wir, um die Story mit justETF und unserem Musterportfolio zu platzieren und stellen die Frage nach dem Mehrwert, den er bzw. seine Bank uns zu bieten haben.
Informationen über Anlagestrategien
Während wir mit dem Berater die Fragen durchgehen, macht er sich kontinuierlich Notizen. Er betont, dass die Informationen für den Fall, dass man ins Geschäft komme, noch nützlich seien. Nachdem alles abgeklärt ist, fasst der Berater zusammen, dass er uns eine Vermögensverwaltung und eine starke Streuung der Anlagen empfehle.
An dieser Stelle kommt es nun doch noch zu einer Vorstellung des Beraters, seines Teams und seiner Bank. Wir erfahren unter anderem, dass es bei Fürst Fugger nicht um Produktverkauf gehe, man keine eigenen Produkte habe und nicht an Gewinnmargen orientiert sei. Er händigt uns eine Mappe mit dem Titel "Unsere Vermögensverwaltung, Stand 21.03.2019" aus und geht mit uns gemeinsam die Unterlage durch. Wir lernen die fünf Strategien der VVermögensverwaltung kennen, die Unterschiede bezüglich der Aktienquote von konservativ bis offensiv und erfahren, dass wir als Kunde ab einem Anlagevolumen von 750.000 Euro entscheiden können, wo wir zusätzliche Akzente setzen möchten. Hier seien keine Grenzen gesetzt.
Auseinandersetzung mit ETF-Portfolio
Anhand unserer Angaben und Lebensziele, macht der Berater weiter deutlich, würde er uns in die Strategie Defensiv oder Defensiv Plus einordnen. Womit wir uns wohler fühlen, sollten wir selbst entscheiden, nachdem er uns die Feinheiten erklärt hat. Mithilfe der Unterlagen erfahren wir Details über Zusammensetzung und Struktur, Zinsen, Emittentenratings, Discounter und Märkte. Nachdem wir ihm unser ETF-Portfolio gezeigt haben, liegt ihm offenbar viel daran gegenzuhalten. Unsere lediglich vier Emittenten würden nicht zu der Riskobereitschaf passen, die wir vorher ermittelt haben, da die Streuung viel zu gering sei. Geichzeitig hätten wir uns für eine viel zu hohe Aktiengewichtung entschieden. Das könne er deutlich besser für uns abbilden, so seine Behauptung.
Er betont vor allem, dass die Vermögensverwaltung von Fürst Fugger unsere Interessen sehr viel besser und gezielter abbilden könnten und begründet dies der mit Philosophie und Tradition des Hauses, seiner Top-Performance, der Sicherheit, den sehr guten Werterhaltergebnissen über lange Zeiträume, die für uns ideal seinen. Der Berater macht immer wieder Pausen und fragt uns, ob wir alles verstehen, was wie bejahen können.
Kleine Geschenke zum Abschluss
Schließlich befassen wir uns mit der Kostenstruktur, abschließend geht es noch ein wenig um unsere familiäre Situation und die Einbindung unseres Partners in die Vermögensanlage. Das sei später durch Vollmacht möglich und sollte gesondert besprochen werden. Bei uns könne sich ja noch so viel verändern, womit er natürlich recht hat.
Er betont, dass wir uns bei Fragen und Unklarheiten jederzeit melden können, da er sich als langjähriger Begleiter verstehe.
Wir können zeitnahg mit einem Anlagevorschlag rechnen, den er uns zusendet und den wir als Grundlage für ein Zweitgespräch ansehen sollen. Wir plaudern am Ende noch ein wenig privat und sehr herzlich, bekommen beste Wünsche für unseren bevorstehenden Urlaub. Mit einem edlen Kugelschreiber, Schreibblock und einer Tasche beschenkt verlassen wir die Bank. Drei Tage später bekommen wir per E-Mail eine Zusammenfassung des Gesprächs.
Wir sind gut umsorgt
Die Beratung in der Fuggerbank birgt für uns ein kleines positives Aha-Erlebnis, sowohl was die fachliche Seite des Beraters betrifft als auch sein überaus herzliches Verhalten uns gegenüber. Der Berater argumentiert sehr schlüssig und knackig, wenn auch manchmal einen Tick zu wenig. Bei Nachfragen unsererseits bekommen wir allerdings stets ausführliche und verständliche Antworten.
Wir fühlen uns während des Gesprächs gut umsorgt. Mehrfach will der Berater wissen, ob wir noch etwas zu trinken wünschen, ob wir alles verstehen, ob wir Fragen haben und ob es uns gutgeht. Das Gespräch hat eine klare Struktur und beinhaltet neben vielen Erklärungen auch eine eingehende Anlayse unserer Situation, die auch Randthemen mit einbezieht.
Die Betreuung nach dem Gespräch
Obwohl der Berater einen zeitlich terminierten Rückruf ankündigt, tut sich zunächst nichts. Wir melden uns dann selbst per Mail mit einer Rückrufbitte. Erst danach bekommen wir einen Anlagevorschlag per Mail. Das hat eindeutig ein wenig zu lange gedauert. Ansonsten ist aber alles top. Drei Tage nach dem Gespräch erreicht uns per Mail ein ausführliches Protokoll, das das Besprochene sehr gut zusammenfasst. Insbesondere der herzliche und verbindliche Ton in diesen Schreiben tröstet über die kleine Verzögerung hinweg.
Der Anlagevorschlag aus Sicht des Kunden
Der Anlagevorschlag gefällt uns aus unsere Laiensicht heraus gut und enthält alles, was während des Gesprächs festgelegt wurde. Übergeben wird er uns während des Zweitgesprächs, zusammen mit hochwertigen Pralinen mit Prägungen des Logos der Fürst Fugger Privatbank.