Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1190
Die „schwarze Null“ der CDU in der Defensive

AKK fehlt die Kraft zum Gegenangriff

Die Grünen wollen das ganz große Rad drehen. Ein Klimafonds über 100 Mrd. Euro soll nicht nur das Klima retten, sondern auch grüne Politik überhaupt erst ermöglichen. Dass die CDU hier nicht mit voller Wucht kontert, zeigt, dass der neuen Parteichefin die Debatten entgleiten.

Die CDU verliert im Abwärtsstrudel der Umfragen mehr und mehr die Übersicht. Die neue Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer – in weniger wohlmeinenden Parteikreisen auch schon als „schwarze Null" tituliert – läuft den Debatten nur noch hinterher, die andere für sie auf die Agenda setzen.
Der Blick für die eigenen Kernthemen ist verstellt. Das Adenauerhaus ist derzeit nicht kampagnenfähig. Und das nicht nur, wenn man es mit Youtubern vom Schlage eines Reezo zu tun hat.
Dabei liegt das Thema auf dem Tisch: die Haushaltspolitik. Die Grünen wollen einen 100 Mrd. Euro schweren Schattenhaushalt im Gewand eines Klimafonds einrichten. Und damit gleich auch noch die Schuldenbremse im Grundgesetz abräumen. Eine Entwicklung, die wir in diesen Briefen früh angekündigt hatten (FB vom 11.2.)
Die grüne Wunschliste mit Klimainvestitionen, Kindergrundsicherung, Garantiesicherung kostet über 150 Mrd. Nur für einen kleinen Teil gibt es Ideen zur Gegenfinanzierung. Wie künftige (zahlenmäßig kleinere) Generationen den neuen Schuldenberg bewältigen sollen, ist auch eine Frage von Nachhaltigkeit in der Finanzpolitik, um deren schlüssige Beantwortung sich die Grünen drücken.
Doch von CDU (und CSU) ist nichts dazu hören. Dabei war das unter Finanzminister Wolfgang Schäuble das Herzensthema der Union mit dem man noch ein wenig wuchern konnte (schwarze Null als Synonym für ausgeglichene Haushalte).
In Berlin glaubt man in Parteikreisen bereits, dass bei AKK die Kraft zum Großangriff auf die Grünen nicht mehr reicht. Zumal die Parteichefin nicht weiß, ob ihr die Bundeskanzlerin dabei nicht in den Rücken fällt. Schließlich hatte Angela Merkel die Partnerschaft mit den Grünen früh als machstrategische Option erkannt und die Partei hofiert.
Zudem wird in Berlin gemunkelt, dass AKK bei den Parteigranden schon auf der Abschussliste steht. Denn zum Thema Schuldenbremse gäbe es auch andere wortmächtige Stimmen, die gehört würden: Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble, Fraktionschef und Haushaltsexperte Ralph Brinkhaus. Doch beide sind abgetaucht, haben sich bisher nicht in die Debatte eingemischt.

Fazit

Wenn AKK jetzt nicht schnell aus Defensive kommt, sind ihre Tage als Parteivorsitzende bald gezählt. Spätestens beim Parteitag im Dezember.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang