Alternative Anbieter für Schließfächer kommen
Bankunabhängige Unternehmen stoßen in die Schließfach-Lücke, die die Filialbanken derzeit aufreißen. Trisor und Asservato sind zwei Startups, die in Zukunft bundesweit Schließfächer anbieten wollen. Derzeit haben beide je eine Filiale in Berlin. Im ersten Quartal 2022 startet Trisor eine zweite Filiale in München.
Hinzu kommen regionale Anbieter wie das Hamburger Goldkontor, EMS Werteinlagerung e.K. im schwäbischen Heidenheim oder Vollmergruppe Security in Mühlheim/ Ruhr. Die Preise liegen üblicherweise bei 20 Euro im Monat für ein kleines Schließfach (Din-A4- Größe, 4 cm hoch), das für ein Jahr gemietet wird. Eine kürzere Anmietung ist teurer. Größere Unterschiede gibt es beim Versicherungsschutz, der im Preis enthalten ist. Der Inhalt eines Schließfachs ist von einem Bankrott des Schließfachanbieters ausgenommen.
Das Problem ist schon der Umzug. Das alte Schließfach wird gekündigt, die Wertsachen müssen umgelagert werden. Es geht also darum, einen – oft teureren Ersatz für die Familien-Erbstücke und Goldmünzen zu finden. Und diesen zu transportieren. Nicht selten in der Furcht, beobachtet und überfallen zu werden. Oder einen teuren Sicherheitsdienst beauftragen zu müssen.
Weitere Filialschließungen in den kommenden Jahren
Der Rückgang wird sich noch beschleunigen. Durch die Coronakrise sind sehr viel mehr Kunden auf Online-Banking umgestiegen, als in den Jahren zuvor. Immer mehr Filialen machen Verluste. Bis 2023 könnten weitere 40%, also 11.360 Filialen, geschlossen werden, so eine Analyse des Wirtschaftsprüfers und Unternehmensberaters PWC. Commerzbank und Deutsche Bank haben größere Schließungspläne schon angekündigt.
Fazit: Inzwischen ist es selbst für Kunden von Filialbanken schwer, an ein Schließfach zu kommen. Noch mehr Schwierigkeiten haben die Kunden der Direktbanken. Aber neue, von Banken unabhängige Anbieter, schließen die Lücke.