Alu-Knappheit treibt Preis in Europa
Die deutsche Aluminiumindustrie warnt vor „dramatischen Folgen der neu in Kraft getretenen US-Zölle auf Aluminium“. Während Primäraluminium und aluminiumintensive Produkte mit einem hohen Zoll belegt werden, bleiben Aluminiumschrotte bislang zollfrei – mit fatalen Folgen für den europäischen Markt.
US-Unternehmen kaufen derzeit Aluminiumschrotte zu Höchstpreisen an, was zu einer zunehmenden Verknappung bis hin zum Ausverkauf in Deutschland und Europa führt. Davor warnt der Verband Aluminium Deutschland. Verbandspräsident Rob van Gils fordert inzwischen Exportzölle auf Aluminiumschrott: „Die Bundesregierung muss sich in Brüssel für Exportzölle auf Aluminiumschrotte einsetzen, um den unkontrollierten Abfluss aufzuhalten und faire Wettbewerbsbedingungen für die deutschen Recyclingbetriebe zu sichern.“ Zuvor hatten sich bereits europäische Hersteller von Kupferhalberzeugnissen für Exportzölle auf Kupferschrott ausgesprochen.
Aluminiumpreis im Aufwind
Die Spirale aus Zöllen und möglichen Gegenzöllen dürfte am Aluminiumpreis nicht spurlos vorbei gehen. Dieser ist indes weiter im Aufwind. Seit Jahresbeginn hat sich das Leichtmetall um rund 5% verteuert. Zwar steht der Sprung über die Marke von 2.750 US-Dollar je Tonne Aluminium noch aus, aber wenn diese Widerstandsmarke fällt, dürfte es mit dem Aluminiumpreis schnell deutlich weiter nach oben gehen.
Aus technischer Sicht wartet dann erst wieder die 3.000-Dollar-Marke als nächster Anlaufpunkt. Aus fundamentaler Sicht befindet sich der Aluminiummarkt ohnehin in einem Defizit (siehe FD vom 07.02.25), welches auf absehbare Zeit nicht ausgeglichen werden dürfte.
Fazit: Der Aluminiummarkt ist unterversorgt. Die Zölle auf Aluminium sorgen dafür, dass auch Aluschrott in Deutschland und Europa zunehmend knapper wird. Dies dürfte letztlich auch die Preise für Primäraluminium weiter treiben. Mit einem ungehebelten Aluminium-ETC (Beispiel ISIN: GB 00B 15K XN5 8) können Anleger an steigenden Aluminiumpreisen partizipieren.