Aluminium im Depot
Der russische Rohstoffkonzern United Company Rusal profitiert stark von steigenden Preisen bei Aluminium. Das Unternehmen ist nach der chinesischen Hongqiao Group heute der zweitgrößte Hersteller von Aluminium weltweit und deckt rund 75% der russischen Inlandsnachfrage nach dem Weißmetall ab. Im vergangenen Jahr hat Rusal 3,685 Mio Tonnen Primäraluminium hergestellt. Darüber hinaus ist Rusal der einzige Hersteller von Silizium in Russland.
Das Unternehmen ist zu großen Teilen in festen Händen. Größter Einzelaktionär und zugleich Präsident von Rusal ist der russische Milliardär Oleg Deripaska. Er hält über seine Holding EN+ 48,13% des Aktienkapitals des Aluminiumherstellers. Weitere große Anteilsinhaber sind SUAL Partners (22,8%), Onexim (6,7%) sowie der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore (hält über die Amokenga Holding 8,75% an Rusal). Darum sind nur etwas mehr als 13% der Aktien in Streubesitz. Interessant: Rusal wiederum ist am russischen Nickel-Produzenten Norilsk Nickel mit rund 28% beteiligt. Der Konzern steuert mit seinen Dividenden (Dividendenrendite ca. 8,3%) einen erheblichen Teil zum Unternehmensgewinn von Rusal bei.
Kostenbewusstsein gefragt
Die Überkapazitäten im Aluminiummarkt und der starke Preisverfall bei Aluminium seit 2011 haben zu einem starken Kostenbewusstsein bei Rusal geführt. Unrentable Werke wurden geschlossen und Überkapazitäten schrittweise abgebaut. In den vergangenen sechs Jahren hat der Konzern seine Produktionskosten von 1.984 USD je Tonne auf zuletzt 1.333 USD je Tonne Aluminium deutlich reduziert (minus 33%). Bei den nun wieder steigenden Rohstoffpreisen wirkt diese Kostenreduktion nun als zusätzlicher Gewinnhebel.
In den vergangenen zwölf Monaten ist der Aluminiumpreis um rund 28% gestiegen. Seit dem letzten zyklischen Tief im Oktober 2015 notiert das Industriemetall gut 50% höher. Neben einer gestiegenen Nachfrage ist auch eine Angebotsreduzierung seitens der chinesischen Aluminiumindustrie der Grund für den kräftigen Preisanstieg.
In der Bilanz von Rusal ist dies deutlich zu spüren. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres kletterte des Ergebnisses vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) um satte 48% von 344 Mio. USD auf 510 Mio. USD. Der Kurs der Aktie vollzieht das bereits nach. Allein in den letzten sechs Monaten stieg der Börsenwert von Rusal um gut 45%. Trotz dieses kräftigen Kursanstiegs ist die Aktie des Aluminium-Giganten mit einem für 2018 geschätzten KGV von 7,3 noch preiswert. Langfristig orientierte Anleger dürfte zudem die lukrative Dividendenrendite von mehr als 3% gefallen.
Kursrücksetzer nutzen
Rusal ist fundamental attraktiv bewertet. Zieht die globale Konjunktur weiter an, dürfte der Preisanstieg für Aluminium weitergehen. Langfristig orientierte Anleger ordern erste Stücke und nutzen Kursrücksetzer in den Bereich um 35 RUB (ca. 0,52 EUR) zum Ausbau der Position.
Empfehlung: kaufen
Kursziel: 56 Rubel, Stop-Loss: unter 30 Rubel