Aluminium-Preis dreht bald wieder hoch
Die Lage am Aluminiummarkt erscheint aktuell noch recht komfortabel. So zeichnen die Daten des International Aluminium Instituts (IAI) eine (bislang noch) entspannte Angebotssituation. Im April lag die globale Produktion von Primäraluminium weiterhin nur knapp unterhalb des Rekordhochs vom vorigen Herbst. In Europa stagniert die Produktion unverändert auf niedrigem Niveau.
Es gibt derzeit Anzeichen, dass es in diesem Jahr auch in Europa mit der Alu-Produktion wieder aufwärts gehen könnte. Die energieintensiven Sektoren in der EU, zu denen auch die Aluminiumindustrie zählt, zeigen mittlerweile erste Anzeichen einer Belebung. Neben den gesunkenen Energiepreisen und einer allgemein positiveren Konjunkturstimmung dürfte der höhere Aluminiumpreis zudem auch eine Ausweitung der Produktion attraktiver machen.
Alu-Versorgung wird positiv überschätzt
Europas Aluminiumproduzenten kommt dabei vor allem der Anstieg der physischen Prämien in der Region zu Gute. Dieser ist darauf zurückzuführen, dass sich viele Unternehmen darum sorgen, dass die EU, wie bereits schon die USA und Großbritannien, demnächst die Importe russischen Aluminiums unterbinden könnte. Da Russland bislang eine wichtige Bezugsquelle gewesen ist, würde sich dann das für Europa verfügbare Angebot verknappen.
Auf den ersten Blick bietet sich dann Aluminium aus China als Alternative an. Doch auch hier drohen vor den Hintergrund neuer Handelsstreitigkeiten Sanktionen bzw. Strafzölle. Diese wiederum könnten ein Grund für chinesische Schmelzen sein, ihre Produktion einzuschränken.
Alu-Preis hat kaum noch Luft nach unten
Die jüngste Preiskorrektur hat den Aluminiumpreis vom Jahreshoch Ende Mai (2.767,50 USD/Tonne) um rund 10% bis an die 2.500-Dollar-Marke gedrückt. Aus technischer Sicht ist der Alu-Preis zwischen 2.400 und 2.500 US-Dollar gut unterstützt.