Am langen Ende wird es teurer
Die Anleihenmärkte werden von den Notenbanken dominiert. Zinspapiere im Volumen von etlichen hundert Milliarden Dollar notieren negativ. Die ganze Anlageklasse hat darum ein schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis. Aber es gibt noch Chancen.
Das Chance-Risiko-Verhältnis bei Anleihen ist auf breiter Front schlecht. Durch die Eingriffe der Notenbanken in den Markt rentieren Anleihen mit einem Volumen etlicher Milliarden Dollar nur noch negativ.
Anleger müssen die Zinsentwicklung in diesem Jahr sehr genau im Blick behalten. Wer in den vergangenen Jahren auf dieses Segment gesetzt hat, sollte jetzt die aufgelaufenen Kursgewinne einfahren. Bei Anleihen gibt es Chancen nur bei den mittleren Laufzeiten von 2 bis 5 Jahren. Außerdem bieten Anleihen von Schwellenländern (z. B. Osteuropa) und auch Fremdwährungspapiere immer wieder gute Renditen.
Der Blick auf die Renditen ist ernüchternd. So rentieren in Deutschland Anleihen mit einer Laufzeit bis zu 15 Jahren aktuell negativ. Für die 10-Jährige liegt die Rendite momentan bei -0,18%. Die zehnjährige US-Anleihe bringt dagegen 1,93%. Ihre Rendite ist zuletzt aber wieder deutlich gesunken. Für Unternehmen bleiben Finanzierungen damit günstig. Mehr dazu lesen Sie am kommenden Montag im Fuchsbrief auf unserer Sonderseite „Unternehmensfinanzierung“.
Je länger, desto größer wird der Zinsanstieg sein
Die Zinsstruktur dürfte im Jahr 2020 insgesamt steiler werden. Denn die Notenbanken halten die Zinsen am kurzen Ende weiter fest am Boden. Im Euroraum bleiben die Leitzinsen bei Null festgezurrt. Zinsanhebungen wird es 2020 nicht geben. In den USA ist die Fed schon 2019 „vorsorglich“ zurückgerudert.Weitere Zinsschritte nach unten erwarten wir zwar nicht, sind aber möglich, sollte die US-Konjunktur nach unten kippen. Denn Trump setzt die Fed weiter unter Druck. Gibt es auch nur kleinste Anzeichen wirtschaftlicher Schwäche, wird der Ruf nach Zinssenkungen lauter werden – und die Fed wird erneut „vorsorglich“ handeln. Am wahrscheinlichsten ist aber eine Zinspause in den USA. Darauf hat die Fed die Märkte jedenfalls eingestellt. Zinsanhebungen im Jahr der anstehenden Präsidentschaftswahlen halten wir für ausgeschlossen.
Am Anleihenmarkt wachsen die Kursrisiken
Auf der Zinsseite wachsen die Risiken. Wenn sich die Weltkonjunktur berappelt, dann werden die Renditen anziehen. Sie werden in den USA stärker steigen als in Europa. In beiden Fällen bedeutet dieses Szenario, dass die enorm gestiegenen Kurse lang laufender Anleihen sukzessive unter Druck kommen werden.Anleger müssen die Zinsentwicklung in diesem Jahr sehr genau im Blick behalten. Wer in den vergangenen Jahren auf dieses Segment gesetzt hat, sollte jetzt die aufgelaufenen Kursgewinne einfahren. Bei Anleihen gibt es Chancen nur bei den mittleren Laufzeiten von 2 bis 5 Jahren. Außerdem bieten Anleihen von Schwellenländern (z. B. Osteuropa) und auch Fremdwährungspapiere immer wieder gute Renditen.
Anleihen, insbesondere Staatsanleihen der Industrieländer, werden immer riskanter. Anleger sollten Langläufer sukzessive abgeben. Mittlere Laufzeiten aus Schwellenländern bieten Chancen.