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Zinssätze im freien Fall: Was Investoren bis 2050 erwartet

Anleihen: Vom sicheren Hafen zum renditelosen Risiko

Die Allianz, einer der größten Versicherer weltweit, wagt einen Ausblick auf die Zinsmärkte bis 2050 vor dem Hintergrund des „Klimawandels“. Für Investoren, vor allem für solche, die kalkulierbare Zinserträge suchen, ergibt sich ein ungemütliches Szenario.

Die globalen Finanzmärkte stehen vor einem Wendepunkt: Eine aktuelle Analyse von Allianz Research prognostiziert, dass die langfristigen Zinssätze bis 2050 deutlich sinken werden. Festverzinsliche Wertpapiere, einst ein verlässlicher Renditebringer, könnten für Anleger zunehmend unattraktiv werden. Dies ist das Ergebnis einer Kombination aus zunehmender Inflation, verursacht durch klimabedingte Schocks, und einer sich verlangsamenden Wirtschaft.

Historischer Rückgang der Zinssätze

Bis 2050 sollen die langfristigen Zinssätze im Durchschnitt auf 2,5 % fallen – ein deutlicher Abwärtstrend im Vergleich zu den Renditen der vergangenen Jahrzehnte. Die realen Zinssätze, die um die Inflation bereinigt werden, könnten in den negativen Bereich rutschen, mit Werten von -0,5 % bis -0,7 % je nach Szenario. Der Rückgang der Zinssätze ist vor allem auf die wachsende Unsicherheit durch physische Klimarisiken wie Extremwetterereignisse und Übergangsrisiken im Zuge der Dekarbonisierung zurückzuführen.

Anleihen verlieren ihre Rolle als sicherer Hafen

Der Rückgang der Zinssätze wird auch die Anleiherenditen nach unten ziehen. Laut der Allianz-Analyse dürften die Renditen von 10-jährigen Staatsanleihen bis 2050 auf etwa 3,2 % fallen. Reale Renditen, also inflationsbereinigt, könnten sogar bei lediglich 1 % liegen – weit entfernt von den zweistelligen Renditen früherer Zeiten.

Für Anleger bedeutet dies, dass Anleihen an Attraktivität verlieren. Während sie traditionell als sicherer Hafen galten, bieten sie zukünftig weniger Schutz vor Marktschwankungen. Die klassische 60/40-Portfolioaufteilung, bei der 60 % des Kapitals in Aktien und 40 % in Anleihen investiert werden, könnte sich langfristig ändern. Ein höherer Anteil von Anleihen könnte zwar das Risiko senken, aber auch niedrigere Gesamtrenditen bedeuten.

Klimarisiken als wesentlicher Faktor

Der Klimawandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Physischen Risiken wie Naturkatastrophen stehen Übergangsrisiken durch die Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft gegenüber. Diese Faktoren sorgen für wirtschaftliche Unsicherheiten und hemmen das globale Wachstum. Um die Wirtschaft zu stützen, sehen sich die Zentralbanken gezwungen, die Zinsen niedrig zu halten, was gleichzeitig zu einem Anstieg der Inflation führt.

Herausforderungen für Anleger

Anleger müssen sich auf eine komplexere Zukunft einstellen. Die niedrigen Zinssätze und die steigende Inflation werden es erschweren, reale Renditen zu erzielen. Die Herausforderung besteht darin, Strategien zu finden, die in diesem neuen Umfeld noch attraktive Erträge bieten.

Fazit: Behält Allianz Research recht, müssen sich gerade Anleger in Deutschland neu orientieren und auf mehr Risiko im Portfolio einlassen.
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