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Moody's sieht Corona-bedingten Anstieg der Unternehmenspleiten

Anstieg der Ausfälle

Durch das Corona-Virus wird die Kreditausfallrate in diesem Jahr steigen. Copyright: Pixabay
Das Corona-Virus lässt die Weltwirtschaft taumeln. Auch wenn Dauer und Intensität der konjunkturellen Auswirkungen noch nicht klar sind: Es wird zu einer Erhöhung der Kreditausfallraten kommen. Eine Rating-Agentur hat jetzt die Ausfallwahrscheinlichkeit auf Sicht von zwölf Monaten hochgerechnet. und sie benennt die hauptsächlich betroffenen Sektoren.

Die Corona-Krise wird ihr hässliches Gesicht auch bei den Unternehmenspleiten und Kreditausfallraten zeigen. Die finanzielle Tragfähigkeit vieler Unternehmen wird per Jahresende abnehmen. Die Ratingagentur Moody’s rechnet im ihrem aktuellen „Pleite-Report“, dass die Ausfallrate auf 3,6% ansteigen wird (bisherige Annahme: 3,4%).

Doch es gibt noch ein pessimistisches Szenario, das gerade an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Danach wird der Zinsabstand für Hochzinsanleihen (High-Yield-Spread) auf 1.280 Basispunkte (bps) steigen. Die globale Ausfallrate auf spekulativer Ebene wird auf 9,7% klettern. Eine solche Ausfallrate wäre, wenn sie realisiert würde, vergleichbar mit dem Höchststand von 9,6% im Jahr 2002, aber niedriger als beim Höchststand von 13,4% während der globalen Finanzkrise.

Bankensystem weniger anfällig als 2008

Immerhin, Moody’s sieht die globale Finanzkrise 2008/09 nicht als Benchmark für das derzeitige pessimistische Szenario. Der Grund sind die seitdem erfolgten Verbesserungen im Bankensektor. Das verringert die Wahrscheinlichkeit einer Störung des Finanzsystems, wie wir sie damals erlebt haben. Zu diesen Verbesserungen gehören ein höheres Kernkapital und eine höhere Liquidität, ein geringeres Maß an illiquiden Vermögenswerten, ein stärker diversifiziertes Ergebnis und eine verstärkte Aufsicht.

In USA deutlich höhere Ausfallquoten als in Europa

Auffällig sind die deutlich höheren Ausfall-Erwartungen in den USA als in Europa. Von den 14 Ausfällen in den ersten beiden Monaten des Jahres traten 12 in Nordamerika auf. Davon 11 in den USA und einer in Kanada. Die spekulative Ausfallquote in den USA schloss in den zwölf Monaten bis Februar bei 4,5%. Sie lag damit leicht über dem 12-Monats-Satz von 4,4% im Vormonat. In Europa lag die vergleichbare Quote konstant bei 1,5%.

Branchenübergreifend trägt der Einzelhandel mit vier Jahren bislang am meisten zu den Ausfällen bei. Ebenfalls überdurchschnittlich gefährdet: Unternehmensnahe Dienstleistungen, dauerhafte Gebrauchsgüter, Anzeigengeschäft und Agenturdienstleistungen. In Europa sticht außerdem der Transportsektor negativ hervor. Dessen Ausfallrate soll auf Jahressicht auf 3,9% ansteigen.

Fazit: Die steigenden Ausfallraten mahnen zu erhöhter Wachsamkeit gegenüber Lieferanten und anderen Partnerfirmen. Andererseits sind die hochgerechneten Ausfallraten selbst im pessimistischen Szenario noch nicht Besorgnis erregend.

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