Arbeitsmärkte sind "in Schuss"
Die Konjunkturdaten-Lieferanten machen Pause. Derzeit sind die meisten Gute-Laune-Nachrichten auf den Arbeitsmärkten zu erhalten. Was sonst noch die Stimmung zu Wochenbeginn hebt.
Gute-Laune-Nachrichten kommen diesmal insbesondere auch aus den USA. Die Redaktion der FUCHSBRIEFE hat sie wieder für Sie und Ihre Mitarbeiter recherchiert.
- Der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli 2021 saison- und kalenderbereinigt 3,4% höher als im Juni 2021. Der Auftragseingang erreichte damit seinen höchsten Stand seit dem Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991. Der deutliche Anstieg im Vormonatsvergleich kommt durch Großaufträge zustande.
- Die Großhandelsunternehmen in Deutschland haben im 2. Quartal 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real (preisbereinigt) 8,2 % mehr und nominal (nicht preisbereinigt) 15,9 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im 2. Quartal 2020. Die hohe Differenz zwischen realer und nominaler Umsatzentwicklung kommt dabei insbesondere durch den hohen Anstieg der Großhandelspreise im 2. Quartal 2021 zustande. Gegenüber dem 4. Quartal 2019, dem Quartal vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, stieg der Umsatz im 2. Quartal 2021 real um 1,8 % und nominal um 7,3 %.
- Das IAB-Arbeitsmarktbarometer erreicht im August mit 107,6 Punkten ein neues Allzeithoch. Gegenüber dem Juli klettere der Wert um 0,8 Punkte. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) signalisiert, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin auf einem Erholungskurs befindet.
- Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist im August merklich gesunken, von 1,06 Millionen auf 688.000 Menschen. 2,0% der abhängig Beschäftigten waren noch in Kurzarbeit, nach 3,2% im Juli. Das schätzt das ifo Institut auf der Grundlage seiner Konjunkturumfrage und von Daten der Bundesagentur für Arbeit.
Europa
- Im Juli 2021 lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Euroraum bei 7,6 %, gegenüber 7,8 % im Juni 2021 und 8,4 % im Juli 2020. Die Arbeitslosenquote in der EU lag im Juli 2021 bei 6,9 %, gegenüber 7,1 % im Juni 2021 und von 7,6 % im Juli 2020. Im Vergleich zum Juni 2021 ging die Zahl der Arbeitslosen in der EU um 430.000 zurück.
- Das kalenderbereinigte Einzelhandelsvolumen m Juli 2021 stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat im Euroraum um 3,1% und in der EU um 3,8%.
International
- Das Waren- und Dienstleistungsdefizit der USA ist im Juli um 3,2 Milliarden USD auf 70,1 Mrd. gesunken.
- Der US-Beschäftigungsbericht vom August zeigte eine anhaltende Stärke der Erholung des Arbeitsmarktes und einen weiteren Rückgang der Arbeitslosenquote. Ein Anstieg des durchschnittlichen Stundenverdienstes um 0,5% erhöhte den jährlichen Anstieg auf 4,3%. In den letzten sechs Monaten ist die Beschäftigung um 2,5 Millionen gestiegen, während die Arbeitslosigkeit um 1,36.000 gesunken ist. Die Beschäftigungsquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 58,5, was einem Rückgang von 74% gegenüber dem Rückgang während der Pandemie entspricht.
- Die ISM-Umfrage für das verarbeitende Gewerbe stieg im August auf 59,9 von 59,5 im Juli, gestützt durch Zuwächse bei Auftragseingängen, Produktion und Lagerbeständen trotz eines Beschäftigungsrückgangs. Der Anstieg im August markiert den 15. Wachstumsmonat in Folge im Index und unterstreicht die Stärke der Erholung im verarbeitenden Gewerbe. Der Auftragseingangsindex stieg im August auf 66,7, begleitet von einem Anstieg des Produktionsindex auf 60, was eine starke Nachfrage signalisiert.
- Aufgrund von Angebotsengpässen und gestiegenen Baukosten stiegen die Eigenheimpreise in den USA im Juni auf saisonbereinigter Basis um einen Rekordwert von 18,6% pro Jahr. Der Jahresanstieg im Juni war höher als jeder andere Jahresanstieg, der während der Immobilienblase Mitte der 2000er Jahre beobachtet wurde.
Fazit: Die Konjunktur geht in eine Beruhigungsphase über.