Attraktive Partnerländer abseits von China
Neue Partner in Südostasien
In Asien drängt die "zweite Reihe" nach vorn (FB vom 20.02.2022). Vor allem Vietnam eigne sich perspektivisch besser für alle exportorientierten Produktionsbetriebe, erklärt uns die Anwaltskanzlei SNB Law. Das liegt unter anderem daran, dass Vietnam (anders als China) ein Freihandelsabkommen mit der EU abgeschlossen hat und auch allgemein viel weniger von ausländischen Handelsbeschränkungen betroffen ist. Zudem entwickelt sich die Wirtschaft in Vietnam seit einigen Jahren sehr gut; die Bevölkerung ist sehr jung.
Als interessant erachten wir auch Thailand und Indonesien - auch wenn hier keine Freihandelsabkommen mit der EU vorliegen. Das Milliarden-Einwohner-Land Indien sehen wir aus diversen Gründen kritisch (FB vom 05.05.2022).
Chancen auf dem afrikanischen Kontinent
Geschäftschancen und potenziell neue Partner sehen wir auch in Afrika (FB vom 27.12.2021). Beispielsweise sprachen FUCHSBRIEFE jüngst mit einem Unternehmen, das bisher Nüsse aus Vietnam bezog, wegen des auch dort steigenden Preisniveaus nun aber nach Partnern in Benin sucht. Abschreckend wirkt auf viele Investoren die grassierende Korruption in Afrika. Hier lohnt es sich, die wenigen "Glanzlichter" auf dem Kontinent herauszupicken. Laut dem aktuellen Korruptionsindex von Transparency International wäre das Botswana. Der Kreditversicherer Coface gibt dem Land ein Exportkredit-Ausfallrisiko-Rating von A4. Das ist auf einer Stufe mit Italien oder Großbritannien.
Die Infrastruktur Botswanas ist verhältnismäßig gut ausgebaut. Politisch ist das Land stabil, ethnische Spannungen gibt es nicht. Als Binnenland sind die Transportkosten ein Contra-Indikator. Der Afrika Business Guide (Service des Wirtschaftsnetzwerks Afrika und Germany Trade & Invest) nennt die Automobilindustrie, den Bergbau, die Energiebranche, Landwirtschaft, Pharma und Umwelttechnologien als "Potenzialbranchen" Botswanas.
Südamerikas Investitionsumfeld verschlechtert sich
Ein vergleichsweise geringes Preisniveau finden Unternehmen auch in Südamerika. Aufgrund vieler neuer linker Regierungen (FB vom 17.03.2022), verschlechtert sich das Investitionsumfeld aus Sicht von FUCHSBRIEFE aber zunehmend. Auch nehmen die gesellschaftlichen Spannungen in Lateinamerika immer weiter zu. Wir raten zu Vorsicht und Zurückhaltung.
Osteuropa verliert an Attraktivität, der Süd-Westen gewinnt
In Europa halten wir die Iberische Halbinsel für aussichtsreich. Spanien mausert sich für die Automobilindustrie (FB vom 02.06.2022). Portugal überzeugt mit vergleichsweise niedrigen Lohnkosten, einem hohen Ausbildungsniveau und seiner wachsenden Tech-Branche (FB vom 13.01.2022). Osteuropas Attraktivität sinkt hingegen (FB vom 30.06.2022).