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Zuckerpreis wieder im Aufwärtstrend

Aus der Bärenfalle befreit

Zucker gehört weltweit zu den wichtigsten Nahrungsmitteln. Das Angebot ist lokal, die Nachfrage global. Der zweitwichtigste Exporteur will den Zuckerpreis aber nicht dem Markt überlassen.

Wider Erwarten (siehe FD vom 11.9.20) hat der Zuckerpreis seit dem Zwischentief Mitte September eine beeindruckende Rally auf das Parkett gelegt. Im Nachhinein ordnen wir den kurzen Rutsch unter die Marke von 12 US-Cent je Pfund als klassische Bärenfalle ein. Denn seit dem geht es mit den Zuckernotierungen kräftig gen Norden.

Mit aktuell rund 14,50 US-Cent je Pfund handelt der süße Rohstoff inzwischen so hoch wie seit rund siebeneinhalb Monaten nicht mehr. Fundamentale Gründe für den jüngsten Anstieg liegen vor allem in einer geringeren Produktion des wichtigen Zuckerexporteurs Thailand und Unsicherheiten bezüglich der indischen Zuckersubventionen. Auch in der EU dürfte die Zuckerproduktion, jüngsten Daten der EU-Kommission zufolge, nach 16,2 Mio. Tonnen im Vorjahr nochmals leicht auf 15,9 Mio. Tonnen sinken.

Rolle Indiens ist derzeit entscheidend

Doch vor allem die Rolle Indiens, des weltweit zweitgrößten Zuckerproduzenten, wird derzeit heiß am Markt diskutiert. In den vergangenen Jahren drückte die Sorge vor hohen subventionierten Exporten des Subkontinents auf den Zuckerpreis. Indien produziert mehr Zucker als es selbst verbraucht. Das Land subventioniert seit Jahren den Zuckerverkauf ins Ausland, um einen starken Anstieg der Lagerbestände und damit sinkende Preise im Inland zu verhindern.

In der Erntesaison 2019/20 lag die indische Zuckerproduktion mit 27,4 Mio. Tonnen nur leicht über dem geschätzten Inlandsverbrauch von 25 bis 26 Mio. t. Nun rechnet die indische Zuckermühlenvereinigung ISMA für die laufende Saison jedoch mit einem Anstieg der Produktion um 13% auf 31 Mio. Tonnen. Demnach könnten etwa 6 Mio. Tonnen Zucker subventioniert auf den Weltmarkt kommen. Das würde die Preise drücken. Allerdings hat Indien noch keine Entscheidung darüber gefällt – am Markt wird dies zunächst positiv aufgenommen.

Fazit: Im Bereich um 15 US-Cent je Pfund Zucker wartet eine markante technische Hürde, die im ersten Anlauf kaum genommen werden dürfte. Zudem steht eine Entscheidung Indiens über Zuckerexporte aus. Die kräftige Rally dürfte zunächst korrigiert werden.

Empfehlung: Mit einem Short-Zertifikat auf Zucker (Beispiel ISIN: DE 000 VL1 XJF 9 – K.O.-Schwelle: 17,61 US-Cent, keine Laufzeitbegrenzung) lassen sich Preisrückgänge profitabel nutzen.

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