Ausfallrisiken steigen vor allem in Europa
Die Herabstufungen treffen beinahe ausschließlich Länder in Europa. Als Gründe nennt Coface neben den weiterhin bestehenden Lieferkettenproblemen die Inflation (die durch die EZB weiter angefacht wird), die steigenden Rohstoffpreise und die Versorgungsunsicherheit mit Erdgas. Hinsichtlich der Branchen stuft Coface weitreichend die Insolvenzrisiken herauf: Agrar und Ernährung, Bau, Chemie, Metall, Textil und Transport. Moderat halten sich Holz, IKT und Papier. Sehr geringe Risiken sieht Coface für die Pharma-Branche. Aufgrund dieser Entwicklung sei mit steigenden Insolvenzen zu rechnen, so Coface.
Zahlreiche Abstufungen, wenig Glanzlichter
Auch Deutschlands europäische Nachbarn mussten beinahe durchgehend Abstufungen hinnehmen. Von Lettland bis Kroatien erhalten die osteuropäischen Länder nur noch ein A4 ("Ausreichend"). Auf dem Balkan, in Rumänien und Bulgarien wird die Ausfallwahrscheinlichkeit sogar schon außerhalb des A-Ratings gesehen. Ein "Ausreichend" bekommen zudem nur noch Italien, Großbritannien und Irland. Die übrigen westeuropäischen Staaten liegen wie Deutschland im Bereich A3. Ein A1 Rating bekommen nur noch Dänemark, Luxemburg, Norwegen und die Schweiz. Finnland, die Niederlande und Schweden bekommen A2.
International gibt es nur wenige Anpassungen. Sie betreffen u.a. Brasilien (Von C auf B heraufgestuft). Das Land profitiert von seinem Rohstoff-Reichtum. Die USA und Kanada behalten ihr moderates A2-Rating "Geringe Ausfallwahrscheinlichkeit". Keine Anpassungen gibt es zudem bei China (B-Rating "Moderat hoch"), Indien (C-Rating "Hoch") und Russland (D-Rating "Sehr hoch").