Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2003
Nach dem neuen Konjunkturausblick der Wirtschaftsforscher

Bad news is good news

Schlechte Nachrichten für die einen können gute Nachrichten für die anderen sein. Die Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute fällt wenig erfreulich aus. Doch das sind nicht nur schlechte Nachrichten. Die Wirtschaft kann jetzt mit einiger Sicherheit auf Steuererleichterungen hoffen.

In Berlin werden jetzt Wetten abgeschlossen: Wann knickt die Bundesregierung ein? Nach der jüngsten Konjunkturprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute steht das „Team Merkel" unter dem Trommelfeuer der Wirtschaftsverbände. Die haben für dieses und für nächstes ihre Erwartungen nach unten korrigiert: +0,5% für 2019, 1,1% für nächstes jahr. Sie fordern, dass der Haushalt „atmen" müsse. Die Regierung solle die automatischen Stabilisatoren wirken lassen.
Die Verbände haben den Ball sofort aufgenommen. Der BDI malt ziemlich schwarz: „Für das nächste Jahr rechnen wir mit keiner spürbaren Erholung, vielmehr steigt das Rezessionsrisiko vor allem in den USA, im Vereinigten Königreich und hierzulande." Und DIHK-Chef Martin Wansleben fordert „eine Unternehmenssteuerreform mit schnelleren Abschreibungen, eine Reduzierung der Steuerlast für reinvestierte Gewinne, weniger Substanzelemente in der Gewerbesteuer sowie die schrittweise Senkung von Steuersätzen."

Regierung demonstriert Gelassenheit – doch nicht mehr lange

Bislang hält die Regierung dagegen. Sie sieht den Abschwung weniger dramatisch (FB vom 30.9.). Noch vor zwei Tagen sagte Generalsekretär Paul Ziemiak: „Die CDU steht zur Schwarzen Null, sie steht zur Schuldenbremse". Sie setzt bisher auf vereinfachte Planungsverfahren.
Doch das wird nicht reichen und sich auch nicht durchhalten lassen. Zumal die Union für Steuersenkungen längst bereit steht. Im gerade fertig gestellten Papier „Nachhaltigkeit, Wachstum, Wohlstand – Die Soziale Marktwirtschaft von Morgen" wird erneut die völlige Abschaffung des Soli gefordert. Darüber hinaus steuerliche Forschungsförderung und eine Unternehmenssteuerreform mit einer Gleichstellung von Personenunternehmen mit Kapitalgesellschaften. Die Steuerlast von Unternehmen soll bei höchstens 25% gedeckelt werden.

Die SPD muss zunächst ihre neue Parteiführung küren

Das Problem ist die SPD. Mit ihr sind entsprechende Erleichterungen nicht vereinbart. Und die hat immer noch nicht ihren neue Doppelspitze gewählt, steckt also nach wie vor voll im Wahlkampfmodus. Noch sind die Regionalkonferenzen in vollem Gange. Danach kommt die Abstimmung, am 26.10. soll das Ergebnis feststehen.
Dann kann die Debatte unter den Regierungspartnern voll losgehen. Bei einem Führungsduo Olaf Scholz / Klara Geywitz wird das deutlich leichter werden als mit einer links ausgerichteten Parteiführung. Und die Union hat ein As im Ärmel: Bisher hat vor allem die SPD zahlreiche Klientelgeschenke machen dürfen. Zudem steht noch das Ergebnis im Streit um die Grundrente aus. Hier ist viel Verhandlungsmasse.

Fazit

Steuererleichterungen für Unternehmen werden auf jeden Fall noch kommen. Es geht nur noch um die konkreten Stellschrauben, an denen gedreht wird. Die bad news von der Konjunkturfront sind insofern good news.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • E-Health-Tutorials mit bekannten Top-Therapeuten

Digitale Beratung zu mentaler Gesundheit

Der Erhalt der mentalen Gesundheit ist wichtig - privat genauso wie im Unternehmen. Darum kümmern sich manche Unternehmer verstärkt auch um die Belange ihrer Mitarbeiter. FUCHSBRIEFE haben eine interessantes Angebot für anonyme E-Health-Tutorials entdeckt, die Unternehmer ihren Mitarbeitern anbieten können.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die LGT Bank AG in der Ausschreibung

LGT ist nachhaltig und stiftungsorientiert

Thumb Stiftungsvermögen 2024 © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit envato elements
Als familiengeführte Privatbank verwaltet die LGT seit einem Jahrhundert die Vermögen von Familien und Unternehmen. Für ihre Anlagelösungen setzt sie nach eigener Angabe auf traditionelle Werte, systematische Anlageprozesse, moderne Portfoliotheorien sowie fundierte Finanz- und Datenanalysen. „Als eine der letzten familiengeführten Privatbanken sind wir in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen“, so die Website. Vor allem lege man auf Nachhaltigkeit wert. Das passt gut für die Stiftung Fliege.
  • Fuchs plus
  • Luftangriff auf Israel

Iran hat drei Ziele mit Angriff auf Israel verfolgt

Der Iran hat mit seinem Luftangriff auf Israel drei Ziele verfolgt. Die Raketen- und Drohen-Attacke wirkt politisch, militärisch und wirtschaftlich. Diese Auswirkungen strahlen weit über Israel hinaus.
Zum Seitenanfang