Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2159
Nach dem neuen Konjunkturausblick der Wirtschaftsforscher

Bad news is good news

Schlechte Nachrichten für die einen können gute Nachrichten für die anderen sein. Die Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute fällt wenig erfreulich aus. Doch das sind nicht nur schlechte Nachrichten. Die Wirtschaft kann jetzt mit einiger Sicherheit auf Steuererleichterungen hoffen.

In Berlin werden jetzt Wetten abgeschlossen: Wann knickt die Bundesregierung ein? Nach der jüngsten Konjunkturprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute steht das „Team Merkel" unter dem Trommelfeuer der Wirtschaftsverbände. Die haben für dieses und für nächstes ihre Erwartungen nach unten korrigiert: +0,5% für 2019, 1,1% für nächstes jahr. Sie fordern, dass der Haushalt „atmen" müsse. Die Regierung solle die automatischen Stabilisatoren wirken lassen.
Die Verbände haben den Ball sofort aufgenommen. Der BDI malt ziemlich schwarz: „Für das nächste Jahr rechnen wir mit keiner spürbaren Erholung, vielmehr steigt das Rezessionsrisiko vor allem in den USA, im Vereinigten Königreich und hierzulande." Und DIHK-Chef Martin Wansleben fordert „eine Unternehmenssteuerreform mit schnelleren Abschreibungen, eine Reduzierung der Steuerlast für reinvestierte Gewinne, weniger Substanzelemente in der Gewerbesteuer sowie die schrittweise Senkung von Steuersätzen."

Regierung demonstriert Gelassenheit – doch nicht mehr lange

Bislang hält die Regierung dagegen. Sie sieht den Abschwung weniger dramatisch (FB vom 30.9.). Noch vor zwei Tagen sagte Generalsekretär Paul Ziemiak: „Die CDU steht zur Schwarzen Null, sie steht zur Schuldenbremse". Sie setzt bisher auf vereinfachte Planungsverfahren.
Doch das wird nicht reichen und sich auch nicht durchhalten lassen. Zumal die Union für Steuersenkungen längst bereit steht. Im gerade fertig gestellten Papier „Nachhaltigkeit, Wachstum, Wohlstand – Die Soziale Marktwirtschaft von Morgen" wird erneut die völlige Abschaffung des Soli gefordert. Darüber hinaus steuerliche Forschungsförderung und eine Unternehmenssteuerreform mit einer Gleichstellung von Personenunternehmen mit Kapitalgesellschaften. Die Steuerlast von Unternehmen soll bei höchstens 25% gedeckelt werden.

Die SPD muss zunächst ihre neue Parteiführung küren

Das Problem ist die SPD. Mit ihr sind entsprechende Erleichterungen nicht vereinbart. Und die hat immer noch nicht ihren neue Doppelspitze gewählt, steckt also nach wie vor voll im Wahlkampfmodus. Noch sind die Regionalkonferenzen in vollem Gange. Danach kommt die Abstimmung, am 26.10. soll das Ergebnis feststehen.
Dann kann die Debatte unter den Regierungspartnern voll losgehen. Bei einem Führungsduo Olaf Scholz / Klara Geywitz wird das deutlich leichter werden als mit einer links ausgerichteten Parteiführung. Und die Union hat ein As im Ärmel: Bisher hat vor allem die SPD zahlreiche Klientelgeschenke machen dürfen. Zudem steht noch das Ergebnis im Streit um die Grundrente aus. Hier ist viel Verhandlungsmasse.

Fazit

Steuererleichterungen für Unternehmen werden auf jeden Fall noch kommen. Es geht nur noch um die konkreten Stellschrauben, an denen gedreht wird. Die bad news von der Konjunkturfront sind insofern good news.

Meist gelesene Artikel
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Klimaneutralität im Grundgesetz: Ein Blick in die Zukunft

Klimaschutz-Kritiker können zu Verfassungsfeinden werden

Die grundgesetzliche Festschreibung des Ziels "Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" wird Wohlstand in erheblichem Ausmaß vernichten. Es wird eine Gesetzesgrundlage geschaffen, mit der zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen massiv beeinflusst und gesteuert werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Festschreibung im Grundgesetz zu großen Eingriffen in persönliche Freiheiten führen wird. FUCHSBRIEFE wagen einen Blick in die Zukunft.
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025: Gies & Heimburger GmbH in der Ausschreibung

Mechanistische Herangehensweise ohne Empathie und Transparenz

Erstellt mit ChatGPT und CANVA
Die Gies und Heimburger GmbH ist ein bankenunabhängiger Vermögensverwalter und zugelassenes Wertpapierinstitut und bietet u.a. für Stiftungen Finanzportfolioverwaltung an. Der Fokus liegt dabei auf der Erwirtschaftung laufender Erträge und dem realen Vermögenserhalt. Hört sich zunächst für Stifter grundsätzlich gut an, wenn nur das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre.
  • Fuchs plus
  • Diamanten unter Druck: Zwischen Traditionswert und moderner Realität

Labordiamanten entzaubern natürliche Edelsteine

Der Markt für natürliche Diamanten gerät zunehmend unter Druck. Während die globale Nachfrage stockt, gewinnen Labordiamanten rasant an Bedeutung. Online lassen sich bereits hochkarätige Steine zu Preisen finden, die viele überraschen dürften. FUCHSBRIEFE liefern Ihnen einen aktuellen Überblick.
  • Fuchs plus
  • Umsatzsteuer: Unternehmer muss Nachweise liefern können

Differenzbesteuerung: Unternehmer trägt Beweislast

Der Bundesfinanzhot hat entschieden, dass das Finanzamt Unternehmen die Anwendung der Differenzbesteuerung verweigern kann, wenn korrekte Nachweise fehlen. Vertrauensschutzargumente des Unternehmers werden separat im Billigkeitsverfahren geprüft. Erfahren Sie mehr über die Anforderungen und Entscheidungen in diesem Fall.
Zum Seitenanfang