Bakterien produzieren Kraftstoffe
Bakterien in Bioreaktoren kommen in die kommerzielle Nutzung. Sie können Wasserstoff bzw. synthetische Kraftstoffe aus Wasserstoff und Abfällen herstellen. Ab Frühjahr nächsten Jahres soll die größte mikrobielle Anlage weltweit im schweizerischen Dietikon synthetisches Biomethan liefern. Ein Elektrolyseur von Siemens (2,5 MW Leistung, 450 m3/h Wasserstoff) wird den Wasserstoff produzieren. Unter Einsatz von CO2 aus Klärgasen wird dann durch Bakterien Methan produziert. Als Endprodukt entsteht Strom, der für die Versorgung von 2.000 Haushalten ausreicht.
Hohe Effizienz durch Nutzung von Archäen
Eine besonders hohe Effizienz bei der Produktion von Methan aus Wasserstoff und CO2 verspricht die österreichische Krajete GmbH. Durch einen hohen Druck in der Anlage kann die chemische Umsetzung von Wasserstoff und CO2 in Methan beschleunigt werden. Das ist durch die Nutzung von sogenannten Archäen möglich. Das sind Bakterien, die hohen Druck gewohnt sind. Der deutsche Hersteller Elektrochaea betreibt seit 2016 eine Anlage in Dänemark, die mit ähnlichen Bakterien Methan produziert. Der Betrieb der Anlage wird seither immer weiter automatisiert.
In der Forschung: Benzin durch Blaualgen
Weitere Projekte mit Bakterien werden von der Forschung vorangetrieben. Am Bonner Institut für molekulare Physiologie und Biotechnologie der Pflanzen wurden Cyanobakterien (auch Blaualgen genannt) gezüchtet. Sie können allein mit CO2 und Sonnenlicht synthetischen Treibstoff erzeugen. Der Vorteil: Cyanobakterien lassen sich einfach züchten und nutzen. Noch können sie aber zu wenig Kraftstoff erzeugen, um wirtschaftlich zu sein. Weil Forscher der Ruhr-Universität Bochum inzwischen nachweisen konnten, wie die Bakterien arbeiten, ist hier schon bald mit großen Fortschritten zu rechnen.
Fazit: Bakterien können mit ihren Fähigkeiten, Kraftstoffe zu erzeugen, entscheidend zur Energiewende beitragen und synthetisches Methan bzw. flüssige Kraftstoffe günstig herstellen.