Baumwolle ist begehrt, aber knapp
Die Baumwollpreise steigen weiter. Die Aussicht auf ein noch knapper werdendes Angebot treibt die Notierungen an. Mitte Dezember (FD von 18.12.) notierte der Textilrohstoff noch bei Kursen um 75 US-Cent je Pfund. Inzwischen handelt Baumwolle mit 82 US-Cent je Pfund deutlich über der 80-Cent-Marke und zudem so hoch, wie seit 2018 nicht mehr.
Binnen eines guten Monats ist der Baumwollpreis um weitere knapp zehn Prozent gestiegen. Zwar hat das US-Landwirtschaftsministerium USDA bereits im Herbst seine Prognose für einen globalen Baumwoll-Überschuss gekappt. Doch mittlerweile geht das USDA sogar von einem Defizit in Höhe von 2,8 Mio. Ballen aus. Noch im Vorjahr war die Marktbilanz deutlich im Überschuss.
Geringe Ernte, hohe Nachfrage
Die kräftige Abwärtsrevision der letzten US-Ernte – seit November hatte das USDA die Ernteschätzung um 2 Mio. auf 15 Mio. Ballen gekürzt – drehte die Bilanz schlussendlich ins Defizit. Vor allem in den USA ist zudem das Lager-Verbrauchs-Verhältnis niedrig. Trotz einer geringeren Ernte sind die Baumwollverkäufe der Vereinigten Staaten ähnlich hoch wie im Vorjahr.
Vor allem China fragt wieder mehr US-Baumwolle nach. Seit Anfang August 2020 sind demnach 3,05 Millionen Ballen Baumwolle in die Volksrepublik exportiert worden – verglichen mit gerade einmal 564.000 Ballen im selben Vorjahreszeitraum. Hinzu kommt, dass angesichts ebenfalls hoher Mais- und Sojabohnenpreise die Anbauflächen für Baumwolle im Frühjahr zugunsten der Futtermittelrohstoffe vernachlässigt werden dürften. Brancheninsider rechnen mit einem weiteren Rückgang der Baumwoll-Anbauflächen um fünf bis sieben Prozent.
Fazit: Das Angebot an Baumwolle sinkt weiter. Die steile Rally ist unvermindert intakt.
Empfehlung: Wer investiert ist (Baumwoll-ETC ISIN: DE 000 A0K RJW 6) bleibt dabei und hebt den Stopp auf 77,50 US-Cent je Pfund an. Die nächste markante Hürde wartet im Bereich um 85 US-Cent je Pfund Baumwolle.