Baumwollpreise legen deutlich zu
Der Preis für Baumwolle bewegt sich zwar noch in einem Aufwärtstrend. Doch es mehren sich inzwischen die Anzeichen einer größeren Konsolidierung. Noch vor zwei Monaten (FD vom 18.3.) hatten wir an dieser Stelle einen weiteren Kursanstieg erwartet. Damals notierte der Textil-Rohstoff bei Kursen um 120 US-Dollar je Pfund.
Anfang Mai kletterte Baumwolle auf Kurse um 155 US-Cent je Pfund. Das war der höchste Stand seit elf Jahren. Während der vergangenen acht Wochen haben die Baumwollnotierungen in der Spitze somit um knapp 30% zugelegt. Die Prognose von FUCHS-Devisen traf also voll ins Schwarze. Nun scheint aber die Zeit für Gewinnmitnahmen gekommen. Daher passen wir unsere Empfehlung an.
Steigendes Angebot, sinkende Nachfrage
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA rechnet für das kommende Erntejahr 2022/23 mit einem Anstieg der globalen Baumwollproduktion um gut 2% auf 26,358 Mio. Tonnen. Die Behörde begründet das mit einer deutlich höheren Ernte in Indien. Für die USA prognostiziert das USDA hingegen einen Ernterückgang um etwa 6% auf 3,6 Mio. Tonnen. Der Baumwoll-Verbrauch soll dieser Studie zufolge knapp 1% unter dem Vorjahr liegen. Ein etwas niedrigerer Konsum in den beiden wichtigsten Verbraucherländern China und Indien wird dafür verantwortlich gemacht.
Im noch laufenden Jahr dürfte der Baumwoll-Markt mit rund einer Million Tonnen unterversorgt sein. Das ist jedoch deutlich weniger als das Defizit des Vorjahres (-2,2 Mio. t). Zunächst sollte sich der Rückgang der weltweiten Baumwoll-Lagerbestände damit fortsetzen. Allerdings dürfte er deutlich langsamer von statten gehen als zuvor.