Bei Platin stockt das Angebot
Unsere Kaufempfehlung für Platin Ende Oktober kam genau zum richtigen Zeitpunkt (siehe FD vom 30.10.). Damals handelte das vor allem für die Automobilindustrie wichtige Edelmetall noch bei Kursen um 850 US-Dollar je Feinunze. Inzwischen hat der Platinpreis gut 100 US-Dollar hinzugewonnen. Mit aktuell rund 955 US-Dollar je Feinunze ist der Preis seit Monatsbeginn um gut 12% gestiegen.
Insbesondere aus technischer Sicht ist dieser Kursanstieg spannend. Denn mit dem Sprung über die Marke von 900 US-Dollar je Feinunze, kann die jüngste Konsolidierungsphase getrost als abgeschlossen betrachtet werden. Nun dürfte das Edelmetall die Jahreshochs im Bereich um 1.020 bis 1.050 US-Dollar angreifen.
Produktionsprobleme in Südafrika
Auch von fundamentaler Seite bekommt der Platinpreis Rückenwind. So wurde der jüngste Preisanstieg maßgeblich von Meldungen über neuerliche Probleme bei einem großen Platinproduzenten in Südafrika ausgelöst. Dieser senkte seine Prognose für die Produktion von Platinmetallen in diesem Jahr auf nur noch 2,5 Mio. Unzen. Zu Jahresbeginn hatten die Schätzungen noch gut 2 Mio. Unzen höher gelegen. Grund der Abwärtsrevision war die Schließung einer großen Verarbeitungsanlage aufgrund eines Wassereinbruchs.
Das World Platinum Investment Council rechnet in diesem Jahr damit, dass der weltweite Platinmarkt trotz coronabedingt schwächerer Nachfrage ein Angebotsdefizit in Höhe von mehr als 330.000 Unzen aufweist. Nach den jüngsten Meldungen aus Südafrika dürfte dieses nun noch etwas größer ausfallen – immerhin werden mehr als drei Viertel des weltweiten Platins in diesem Land abgebaut.
Fazit: Der Platinpreis kämpft sich weiter nach oben. Nächste Widerstände liegen im Bereich um 1.020 US-Dollar je Feinunze.
Empfehlung: Anleger bleiben investiert und heben ihren Stopp auf Einstand plus Kosten an. Das entsprechende Platin-ETC finden Sie unter der ISIN: DE 000 A0N 62D 7.