Arbeitsmarkt: Jobverluste und -gewinne gleichen sich aus
Die Digitalisierung ist nicht der Jobkiller, als der sie in einigen Studien dargestellt wurde. Dies zeigt eine neue Auswertung des IAB.
Das Arbeitsmarktforschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit IAB bürstet gegen den Meinungstrend. Nach Ansicht der IAB-Forscher entstehen durch Wirtschaft 4.0 genauso viele Jobs wie verloren gehen. Das Ergebnis ist trotzdem nicht durchweg erfreulich. Es gilt das Motto: Dein Job ist nicht weg. Es hat ihn nur ein anderer. Das IAB hat die Auswirkungen der Digitalisierung auf 50 Berufsfelder untersucht. Das IAB berechnete ein Szenario, in dem der bisherige technische Fortschritt in die Zukunft projiziert wurde. In einem alternativen Szenario gibt es einen beschleunigten Fortschritt bei der Digitalisierung. In beiden Szenarien gleichen sich Jobverluste und -gewinne aus. Wermutstropfen: Die erforderlichen Qualifikationen ändern sich massiv. 1,5 Mio. Jobs in den verschiedensten Berufen gehen durch Wirtschaft 4.0 verloren. Gleichzeitig schafft die Digitalisierung 1,5 Mio. neue. Auf Basis der Erwerbstätigen-Zahlen von 2015 gerechnet bedeutet dies eine Veränderung im Job für 3,4% der Erwerbstätigen. Die Zahl der erforderlichen Umschulungen ist wesentlich geringer. Alte Mitarbeiter gehen in Rente und können dann durch Mitarbeiter mit anderen Qualifikationen ersetzt werden. Sozial- und Lehrberufe werden bis 2025 einen Boom erleben. Nach 2025 sinkt der Bedarf wieder. Der Bereich IT- und naturwissenschaftliche Berufe zeigt als einziger Zuwächse bis 2035. Hier entstehen dauerhaft neue Arbeitsplätze.
Fazit: Die Studie bezieht sich auf die Gesamtwirtschaft. Sie hat aufgrund ihres Prognosecharakters ein hohes Maß an Unsicherheit.