Autohäuser unter Druck
Kunden kaufen ihre Neuwagen zunehmend über Online-Portale. Das verringert die Renditen der Händler und setzt Autohäuser unter Druck.
Die Marktanteile von Internet-Portalen beim Autoverkauf steigen zügig. 2016 erreichten sie einen Marktanteil von 16%. Im Jahr 2015 wurden erst 11% der Neuwagen über Portale gekauft. Mehrere Autohersteller testen deshalb eigene Internet-Portale. Autohäuser geraten unter Druck. Denn immer mehr Kunden kaufen Neuwagen über das Internet. Nachdem sie auf Portalen ihr Wunschauto konfiguriert haben, suchen sie sich den Händler mit dem billigsten Angebot. Das drückt branchenweit die Margen. Für die Händler besteht sogar die Gefahr, das Geschäft ganz zu verlieren. Mahnendes Beispiel ist der Immobilienmarkt. Auch das Werkstatt-Geschäft wird zurückgehen. Software-Updates lassen sich zentral vom Hersteller aufspielen, indem die Daten per Funk an die einzelnen Fahrzeuge übertragen werden. Tesla nutzt diese Technik schon heute. Dabei können Software-Fehler behoben oder die Eigenschaften des Autos verändert, z. B. eine höhere Beschleunigung ermöglicht werden. Ab 2020 werden Elektroautos eine Rolle spielen. Sie haben wesentlich weniger Teile als Verbrennungsmotoren – etwa 70 gegenüber mehreren Hundert. Darum ist ihr Wartungsaufwand deutlich geringer. Händler können allerdings gegensteuern. Die Kunden informieren sich zunehmend über das Internet. Eine optimierte Webseite ist daher wichtig. Sie muss schnell aufgerufen werden können und einfache Kontaktmöglichkeiten wie eine Chatfunktion bieten. Das ab April 2018 für alle Neuwagen verpflichtete Telematiksystem (E-Call) erlaubt eine bessere Kundenbindung. Das System erkennt die gefahrenen Kilometer und kann kurz vor dem Wartungsintervall einen Termin in der Werkstatt anbieten.
Fazit: Das Geschäft der Autohäuser wird sich in den nächsten Jahren stark verändern. Dafür sorgen Online-Handel, die zunehmenden Assistenzfunktionen im Auto und die Elektrifizierung. Wer nicht mitgeht, stirbt.